Brüssel. Die EU-Kommission will Strategien für eine intelligente Verkehrsgestaltung in Städten entwickeln. Als einen ersten Schritt haben gestern Kommissare aus drei Fachbereichen ein erstes Treffen einer Experten-Gruppe eröffnet. Die Gruppe soll bis Herbst verschiedene Szenarien entwickeln, wie der Verkehr in Städten durch den Einsatz von modernen Technologien effizienter gestaltet werden kann. Die EU-Kommission will die Szenarien bei der Entwicklung ihrer Strategien berücksichtigen. Diese sollen Entwicklungs-Leitlinien für Städte und Gemeinden für die Jahre bis 2020 darstellen.
„Es ist nicht der Mangel an neuen Konzepten für den Großstadtverkehr, sondern die Umsetzung dieser Konzepte in der Realität“, sagte zu Beginn des Arbeitstreffens EU-Verkehrskommissar Siim Kallas. In der Praxis scheitere die Umsetzung oft an der fehlenden Verständigung zwischen Industrie und lokalen Behörden. Wie diese Verständigung verbessert werden kann, soll ein Ziel der Arbeitsgruppe sein. Sie wird außer vom EU-Verkehrskommissar noch vom deutschen EU-Kommissar für Energie Günther Oettinger sowie die Kommissarin für digitale Technologie Neelie Kroes unterstützt.
Für Unternehmen und Bürger hat der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs oberste Priorität bei der Zukunftsgestaltung des Stadtverkehrs. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine Studie von MAN, die der Nutzfahrzeughersteller vor wenigen Tagen veröffentlichte und von der Technischen Universität München hat erstellt lassen. Integrierte Mobilitätspläne, kombinierte Verkehrsmittel, ehrgeizige Umweltziele sowie Vorfahrt für alternative Antriebe sollen demnach weitere Bausteine für den Stadtverkehr der Zukunft bilden. Die Studie wurde anhand von Erfahrungen aus 15 Metropolen weltweit erstellt, darunter auch München, London, Shanghai und Los Angeles. (kw)
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