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Nutzen der Umweltzone in München bleibt umstritten

16.11.2012 17:08 Uhr
Nutzen der Umweltzone in München bleibt umstritten
Diskutierten über städtische Verkehrskonzepte (v.l.): Christian Laberer, ADAC, Sebastian Lechner, LBT, Horst Mentz, Stadt München und Joseph Seybold, IHK München und Oberbayern  
© Foto: VR/Dietmar Winkler

Durch Einführung einer Umweltzone im Innenstadtbereich konnte die Feinstaubbelastung deutlich reduziert werden, behauptet die Stadt München.

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München. Seit Einführung einer Umweltzone innerhalb des Münchner Mittleren Ringes im Jahr 2008 habe sich die Feinstaubbelastung (PM10) um 35 Prozent reduziert. Das sagte Horst Mentz, Leiter der Abteilung Verkehrsplanung der Landeshauptstadt, beim Münchner Logistikstammtisch des Logistics Network (LNC), der von Bernhard Rieger, Inhaber der Unternehmensberatung BR Consulting, koordiniert wird.

Das Ziel der Maßnahme, den Einsatz moderner und abgasarmer Fahrzeuge zu fördern, wurde laut Mentz ebenfalls erreicht: „Der Anteil von Nutzfahrzeugen der Klasse 3 und 4 hat sich im Zeitraum von 2008 bis 2012 deutlich reduziert. Die Erneuerung der Fuhrparks ist in kürzester Zeit von statten gegangen“, sagte Mentz. Problematisch sei hingegen die Einhaltung der strengen EU-Vorgaben bei NO2-Werten, die sich in den letzten Jahren kaum verringert hätten. „Stickoxide sind die nächste große Herausforderung für die Städte“, sagte der Verkehrsplaner. Bisher sei es nicht möglich, die seit 2010 gültigen Grenzwerte einzuhalten.

Sebastian Lechner, Hauptgeschäftsführer des Landesverbandes Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT), bezweifelte hingegen die Wirksamkeit von Umweltzonen in Innenstädten: „Großer Aufwand, wenig Effekt, großer Schaden“, fasste Lechner seine Erfahrung mit Umweltzonen zusammen und verwies auf den großen wirtschaftlichen Schaden, den die Verbannung älterer Fahrzeuge aus dem Stadtbereich für Fahrzeugbesitzer mit sich bringe.

Das Verwaltungsgericht München hat im Oktober diesen Jahres den Freistaat dazu verpflichtet, das Tempo bei der Luftreinhaltung in München zu erhöhen. Die Werte für Feinstaub und Stickstoffdioxid seien noch immer zu hoch. Geklagt hatte die Deutsche Umwelthilfe (DUH). (diwi)

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KOMMENTARE


Helmut Schwertler

19.11.2012 - 17:00 Uhr

Als unmittelbar Betroffener der Ausgrenzung älterer Fahrzeuge beziehe ich klar Stellung: Der Einbau immer neuer DPF in ältere Dieselfahrzeuge ist reine Abzocke und Enteignung durch die Hintertür. Aktueller Fall: Vor zwei Jahren wurde die rote Plakette auf die gelbe hochgerüstet, damals hieß es geht nur jeweils eine Stufe. Heute: Mit Riesenaufwand und Kosten, die den Zeitwert des Fahrzeugs übersteigen, geht plötzlich auch grün. Und es gibt keine Förderung mehr, wenn man sie einmal bereits hatte. Also fährt das Fahrzeug jetzt weiter mit gelber Plakette im Umland, verkauft an einen Azubi. In München betrifft das Thema Aussperrung der gelben Plakette rund sechs Prozent aller Diesel-Fahrzeuge, die täglich durch die Umweltzone fahren. Sehr ärgerlich, dass mit diesem System keinerlei Kontrolle von stinkenden Benzinern erfolgt. Tägliches Bild auf den Straßen: uralte PKW, die hintenraus blauen Rauch abtsoßen und vorne die grüne Plakette herzeigen. So wird das Umweltbewusstsein mit Füßen getreten.


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