Brüssel. Führende Umwelt- und Transportverbände haben an die EU-Kommission appelliert, Daten aus dem geplanten Informationssystem Vecto der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Vecto könne nur zur Durchsetzung umweltfreundlicherer Nutzfahrzeuge am Markt beitragen, wenn sich das Transportgewerbe an den Daten orientieren könne, heißt es in einem gemeinsamen Brief an die Kommission.
Vecto ist eine Simulationssoftware, die den CO2-Ausstoß von Lkw unter unterschiedlichen Bedingungen nach einem europäischen Standard berechnet. Die EU will das System 2016 einführen, um eine Datenbasis für die Einbeziehung des Straßengüterverkehrs in die europäische Klimapolitik zu schaffen.
Das Transportgewerbe und die Umweltverbände streiten seit Monaten mit den Herstellern von Nutzfahrzeugen, wer Zugang zu den so gewonnen Daten erhält und wie sie verwendet werden dürfen. Die Industrie fürchtet um ihre Geschäftsgeheimnisse und verlangt, dass die Daten unter Verschluss bleiben. Das Transportgewerbe, das die Lkw einsetze, müsse die Daten aber kennen, „um begründete Entscheidungen zu treffen“, sagte der Sprecher von Umwelt&Verkehr (T&E), William Todts in Brüssel. Während der Kraftstoffeinsatz der Pkw in den letzten Jahren immer effizienter geworden sei, stagniere die Effizienz von Nutzfahrzeugen in der EU seit 20 Jahren.
Den Brief unterzeichnet haben die International Road Union(IRU), die European Express Association, Leaseeurope, Clecat, Green Freight Europe, The Northern Logistics Association, European Transport Board und Transport and Environment(T&E). (tw)