München. Er ist ein Papst der klaren Worte: Papst Franziskus äußert sich viel und kontrovers, ganz anders, als man es sonst im so verschlossenen Vatikan gewohnt ist. Mal per Interview mit Jugendlichen, mal spontan vor Journalisten im Flieger – und nun per Enzyklika „Laudato si“, einer Art Rundschreiben an alle Gläubigen.
Das Thema seines Lehrschreibens: die Ökologie. Das Medienecho ist riesig, findet das Oberhaupt der katholischen Kirche doch klare Worte zu einem Thema, das bisher nicht immer im Fokus der Kirche stand. Zum Güterverkehr gibt es zwar nichts zu lesen auf den rund 200 Seiten, dennoch spielt der Verkehr eine Rolle. Franziskus beklagt den wachsenden Verkehr und „Autos mit nur einem oder zwei Insassen“ – er rät zu Fahrgemeinschaften und öffentlichen Verkehrsmitteln.
Auch das Unternehmertum spielt eine wichtige Rolle in der Enzyklika – der Papst prangert Profitorientierung an und will denjenigen Grenzen setzen, die „größere Ressourcen und finanzielle Macht“ besitzen. Für ihn ist der Klimaschutz primär die Aufgabe der reicheren Staaten, da sonst unter dem „Gewand des Umweltschutzes neue Ungerechtigkeit“ zwischen arm und reich entstehe. Dabei wird er auch ganz konkret: Der Handel mit Emissionszertifikaten sei keine Lösung, führe zu Spekulation und bringe nicht die gebotene „radikale Veränderung“. (tr)
Provokante Thesen aus Rom - etwa zum Zertifikatehandel
In seiner Enzyklika "Laudato si" äußert sich das katholische Kirchenoberhaupt zu Verkehrs- und Umweltthemen.