Brüssel. Der Straßengütertransport in den 27 EU-Mitgliedsstaaten ist 2010 durchschnittlich um 3 Prozent gegenüber dem Krisenjahr 2009 gestiegen, bleibt aber noch um neun Prozent unter dem Niveau von 2007. Sein Anteil am gesamten Inlands-Gütertransport, also in Konkurrenz zu Schiene, Wasser und Pipelines, erreichte 2010 wieder die 73 Prozent, die er bis 2008 hielt. Das geht aus dem Straßengütertransport-Bericht 2010 der EU-Kommission hervor, der von der zuständigen Abteilung Inlandstransporte bei der Generaldirektion für Verkehr erarbeitet und jetzt veröffentlicht wurde.
Demnach erholte sich der Sektor in Osteuropa schneller als im westlichen Teil des Kontinents. In den zwölf neuen EU-Mitgliedsländern, die zwischen 2004 und 2007 der Union beigetreten sind und vor allem in Osteuropa liegen, übertreffen die Zahlen für 2010 das Niveau von 2007 um 8 Prozent. In den 15 alten EU-Ländern bleibt das in Tonnenkilometern gemessene Güteraufkommen für die Straße dagegen um 13 Prozent unter den Zahlen für 2007.
Bei der Kabotage will die EU-Kommission deutliche Effekte der zum 1. Mai 2009 aufgehobenen Beschränkungen für die meisten neuen EU-Mitgliedsländer erkennen. Denn Kabotage-Fahrten nahmen 2010 EU weit um 17 Prozent gegenüber 2009 zu. Dabei fuhren LKW, die in Polen zugelassen sind, im vergangenen Jahr die meisten Kabotage-Tonnenkilometer (21 Prozent), gefolgt von LKW aus den Niederlanden (12 Prozent), Luxemburg (10 Prozent) und Deutschland (9 Prozent). Am häufigsten wurde Kabotage auf deutschen Straßen praktiziert (31 Prozent), gefolgt von Frankreich (30 Prozent) und Italien (7 Prozent). Rund 2,5 Prozent aller Straßentransporte in Deutschland waren Kabotage-Fahrten.
Der EU-Durchschnitt für Leerfahrten beläuft sich für 2010 auf 23,9 Prozent. Das ist gut ein Prozent weniger als in den Jahre zwischen 2006 und 2009, für die jeweils 25 Prozent gemessen wurden. Am niedrigsten lagen die Leerfahrt-Quoten 2010 bei LKW aus Dänemark (unter 15 Prozent), Schweden (rund 15 Prozent) und Deutschland (gute 17 Prozent). (kw)