Brüssel. Die EU-Kommission beendet ihr Programm Marco Polo, mit dem Projekte zur Verlagerung des Gütertransportverkehrs von der Straße auf andere Verkehrsträger im kombinierten Verkehr gefördert werden. Mit Auslauf der aktuellen Förderperiode Ende des Jahres werde Marco Polo nicht mehr verlängert, heißt es in einer jetzt veröffentlichten Mitteilung der Kommission. Die Förderung der Verkehrsverlagerung von der Straße soll im Rahmen des Aufbaus des transeuropäischen Verkehrsnetzes TEN-V weiter geführt werden.
Grund für die Einstellung von Marco Polo ist der fehlende Erfolg. Er sei auf die Krise und die grundsätzliche Problematik der Förderung von Verkehrsverlagerungsprojekten auf kombinierte Verkehre zurückzuführen. Solche Projekte seien immer komplexer in der Planung, Finanzierung und Durchführung, als Projekte eines einzigen Verkehrsträgers. Die gesteckten Ziele werden vor allem in der zweiten Förderperiode deutlich verfehlt. Den angestrebten 87,7 Milliarden Tonnenkilometern, die als Transportleistung in neuen Projekten des kombinierten Verkehrs als Alternative zum reinen Straßenverkehr zwischen 2007 und 2013 erreicht werden sollen, standen bis November 2012 lediglich Projekte mit einer Summe von 19,5 Milliarden t/km gegenüber.
Insgesamt förderte die EU zwischen 2003 und 2012 mit Marco Polo 172 Projekte zur Verkehrsverlagerung. 650 Unternehmen konnten laut Kommissionsangaben von den EU-Geldern profitieren. (kw)