-- Anzeige --

ETS im Flugverkehr: Geteiltes Echo auf EU-Pläne

17.10.2013 10:48 Uhr
ETS im Flugverkehr: Geteiltes Echo auf EU-Pläne
Geteiltes Echo auf die ETS-Pläne der EU
© Foto: Fotolia/alex White

Der von Klimakommissarin Connie Hedegaard vorgestellte Vorschlag für die künftige Anwendung des europäischen Emissionshandels ruft Kritiker auf den Plan.

-- Anzeige --

Brüssel. Ganz unterschiedliche Reaktionen hat gestern der Vorschlag von EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard hervorgerufen, das europäische Emissionshandelssystem (ETS) im Flugverkehr ab kommendem Jahr auf Flugstrecken im europäischen Luftraum zu beschränken. Von herber Enttäuschung auf der Seite von Umweltverbände bis zur Forderung, ETS bis 2020 gänzlich einzustellen, reichen die Reaktionen. 2020 soll laut Beschluss der jüngsten Generalversammlung der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation Icao ein weltweit gültiges System zur CO2-Verringerung im Flugsektor starten.

Deutsches Verkehrsforum strikt dagegen

„Mit dem Vorhaben der EU-Kommission würde die Benachteiligung der europäischen Airlines für die nächsten sieben Jahre festgeschrieben. Diesen Plan können wir nicht akzeptieren“, sagte Thomas Hailer, Geschäftsführer des Deutschen Verkehrsforums. Peter Liese (CDU), der im Europaparlament ETS federführend betreut hat, kann sich mit Hedegaards Vorschlag dagegen durchaus anfreunden: „Die Einbeziehung aller Flüge, die in Europa starten und landen, für den Teil, den sie in europäischem Luftraum zurücklegen, ist unverzichtbar. Dies ist ein Gebot der Fairness gegenüber den europäischen Fluggesellschaften und ihrer Wettbewerbssituation sowie des Umweltschutzes“, sagte sich Liese.

Sein Kollege Holger Krahmer (FDP) verweist hingegen darauf, dass die geplante Anwendung von ETS auf den europäischen Luftraum gegen das Icao-Abkommen verstoßen würde. „Auf der Icao-Versammlung wurde diese Kompromisslösung brüsk zurückgewiesen“, schreibt Krahmer in einer Pressemitteilung. Neuer Streit mit den weltweiten Partnern stehe dann bevor, und Krahmer schließt nicht aus, dass einige Länder gerade aus Asien wieder von dem eben erzielten Beschluss zur Einrichtung eines weltweiten Systems zurücktreten könnten.

Umweltschützer sind enttäuscht

Von einem „grauen Tag für Europa und die Umwelt“ spricht der europäische Umweltverband Transport & Environment. „Sollte der Vorschlag so umgesetzt werden, würden nur 35 Prozent der Emissionen aus dem Flugverkehr von ETS berücksichtigt“, heißt es in einer Mitteilung der Umweltschützer.

Bis spätestens April 2014 müssen EU-Parlament und EU-Ministerrat sich über den weiteren Umgang mit ETS einigen. Ansonsten tritt automatisch die ursprüngliche Regelung in Kraft. Sie sieht vor, dass alle Flüge die in der EU starten oder landen in ihrer gesamten Länge in den Emissionshandel einbezogen werden. (kw)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#CO2 und Luftschadstoffe

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.