Brüssel. Das European Shippers' Council (ESC) fordert eine genaue Überprüfung der ausgeweiteten Zusammenarbeit der Reedereien CMA CGM und Hamburg Süd durch die Kartellbehörden, berichtet die Londoner Lloyd’s Loading List. „Die ausgeweitete Kooperation der Reedereien führt einen Schritt weiter in die absolute Konvergenz des Marktes“, sagte das ESC. „Dadurch wird das Risiko einer verminderten Servicequalität und Angebotsfrequenz als auch steigenden Frachtraten und einer limitierteren freien Wahl für Hersteller und Einzelhändler erhöht. Der Zusammenschluss verbessert weder den Handel noch das Wachstum der Wirtschaften“, hieß es weiter.
Das ESC erklärte, dass die Entscheidung nicht überraschend sei, da sie einer zuvor getroffenen Vereinbarung von UASC und Hamburg Süd folgt. Die arabische Reederei UASC hatte bereits angezeigt, dass Hamburg Süd von der Ocean Three-Allianz der Reedereien UASC, CMA CGM und China Shipping Container Lines profitieren will. Die neue Partnerschaft zeige laut ESC, dass der Wettbewerb in der Seeschifffahrt von einem globalen Standpunkt und nicht einer regionalen Perspektive aus gesehen werden sollte. „Es sollten ein einheitlicher Prozess und ein Analysesystem entwickelt werden, das der neuen Perspektive gerecht wird.“
Das ESC forderte die nationalen Kartellbehörden auf, sich auf eine Anzahl von wettbewerbssensiblen Daten zur Überwachung zu verständigen. „Betriebliche und rechtliche Verbindungen zwischen Schiffseignern, Absprachen bei Tarif- und Kapazitätsänderungen sollten unter anderem Bestandteil dessen sein.“ Der stellvertretende Vorsitzende von CMA CGM Rodolphe Saadé sagte: „Die Partnerschaft stärkt die Position der Gruppe in Süd- und Nordamerika und reflektiert dadurch die gestiegenen Ambitionen unseres Unternehmens in dieser schnell wachsenden Region.“ Ottmar Gast, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Hamburg Süd erwiderte: „Wir schätzen die Partnerschaft mit CMA CGM und freuen uns auf die neuen gemeinsamen Produkte und Dienste.“ (rup)