Rom. Für die Logistik wichtige Bereiche wie Häfen weisen laut dem neuesten Sicherheitsbericht der italienischen Geheimdienste ein besonders hohes Konflikt- und Kriminalitätspotenzial auf. In der Veröffentlichung, die vor wenigen Tagen dem Parlament in Rom präsentiert wurde, ging es unter anderem um große Spannungen in Hafenbereichen.
Aufgrund der teils schlechten Arbeitsbedingungen, niedriger Gehälter und einer generellen Zunahme von Zeitarbeitsverträgen käme es in einem zunehmend kriminellen Umfeld derzeit zu einem Anstieg – teils auch gewalttätiger – Proteste. Diese Situation habe dazu geführt, dass es nun eine intensivere Überwachung strategischer Punkte gebe. Eine Überwachung, die aber nicht nur auf die Vorkommnisse direkt an den Häfen abziele, sondern auch die nicht immer transparenten Kapitalinvestitionen in infrastrukturelle und logistische Bereiche von Seiten ausländischer Firmen einschließe. Zudem wurde in dem Bericht auch auf die Verlagerung der Firmensitze italienischer Firmen ins Ausland, die Produktionsverlagerung und den wachsenden Einfluss ausländischer Investorengruppen in die Hafenlogistik hingewiesen. Eine Fremdkontrolle des Warenverkehrs, hier insbesondere im Lebensmittelsektor, führe zu einem möglichen Einfluss auf die Versorgungskanäle.
Mit Besorgnis wird zudem eine mögliche terroristische Unterwanderung des Landes über die Seewege betrachtet. Eine Gefahrenanalyse hat diese Befürchtung untermauert. Konkrete Bestätigungen dieser Vermutung hat es bislang aber noch nicht gegeben. (nja)