Online-Handel mit Lebensmitteln: Editorial: Ran an den Speck

Ja, auch den können Verbraucher heute online kaufen. Nebst Eiern, Baked Beans und Toast. Wenn gewünscht, bieten Online-Händler auch die frische Milch für den Tee dazu an. Nach der Online-Bestellung fix unter die Dusche und das Frühstück trifft gerade rechtzeitig ein. Noch ist das für Händler, Verbraucher und Logistiker eher Neuland als die Regel. Denn obwohl bereits viele Milliarden Euro schwer, steckt der Markt für den Online-Verkauf von Lebensmitteln noch in den Kinderschuhen. Aber, er nimmt rasch an Fahrt auf. Wer jetzt nicht auf den Zug aufspringt, läuft hinterher. Gute Beispiele zeigen, es geht Zugegeben, Amazon und mancher Handelskonzern bauen für den Transport von Speck und Eiern eine eigene Logistik auf oder arbeiten mit Größen wie DHL zusammen. Da fallen dann nicht einmal Brosamen für den Mittelstand ab. Dennoch, die beiden Beispiele Liefery und System-Logistik zeigen, dass in dem Markt noch Platz ist für innovative Newcomer oder hungrige Mittelständler. Die Optimisten unter den Marktkennern glauben, dass mittelständische KEP-Dienste von Anfang an eine Chance haben, weil nicht jeder Lebensmittelhändler eine eigene Logistik aufbauen will oder kann. Die Pessimisten unter den Marktkennern glauben, dass die Stunde des Mittelstands erst in der zweiten Runde schlägt, wenn das Geschäft richtig angelaufen ist und die Händler die Logistik dann doch in fremde Hände übergeben. So oder so, die Stunde schlägt und wer dann mit guten Ideen aufwarten kann, sichert sich sein Stück vom neuen Online-Kuchen. Anregung gefällig? Okay: Oft werden Lebensmittel aus Filialen heraus geliefert. Die aber haben Angst, dass ihnen die Online-Shopper die Regale leer kaufen und ihre Offline-Kunden in die Röhre gucken. Warum also nicht die Ausliefertouren so organisieren, dass dabei gleich die Bestände zwischen den Filialen ausgeglichen werden. Zudem, ob in der Filiale oder im Lager, Mitarbeiter eines Logistikdienstleisters kommissionieren Eier, Speck und Bohnen günstiger als ein Einzelhandelskaufmann. Also, ran an den Speck, bevor andere ihn sich schnappen.

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