Hamburg. Der Paketlieferant Hermes startet seine Zustellung per Roboter im August in Hamburg. Dabei gehe es zunächst um einen Testbetrieb bis zum Jahresende, kündigte der Vorstandschef von Hermes Deutschland, Frank Rausch, am Donnerstag an. Als Teil der Otto Group spiele der Standort Hamburg für Hermes eine wichtige Rolle – „und zwar nicht nur wirtschaftlich, sondern auch emotional“, begründete er die Entscheidung für die Hansestadt.
In drei Stadtteilen – Langenhorn und Ottensen sowie im Grindel-Hochhausviertel – soll jeweils ein rollendes Kleinfahrzeug Pakete von ausgewählten Shops zu Testkunden bringen – über Fußwege. Entwickelt wurden die Roboter von dem estländischen Unternehmen Starships Technologies. Das Fahrzeug lädt bis zu zehn Kilo.
In der Roboterzustellung sieht Hermes angesichts der alternden Gesellschaft ein Serviceangebot, das später auch für die Zustellung von Medikamenten oder Lebensmitteln genutzt werden könnte. Verlässlichkeit und Zeitersparnis könnten weitere Argumente sein, damit das Angebot langfristig genutzt wird. Hermes richtet sich nach der vom Kunden gewünschten Zustellzeit und will die Pakete binnen einer halben Stunde abliefern. Zum Öffnen des Fahrzeugs bekommt der Kunde eine SMS mit individuellem Code. Werde es gewaltsam geöffnet, werde umgehend ein Alarm ausgelöst.
Neben Hermes sollen auch der Handelskonzern Metro sowie die Lieferdienste Just Eat und Pronto die kleinen Roboterlieferanten in Deutschland testen. Bei bisherigen Tests wurden die Roboter meist von Menschen gesteuert, später soll ein Mitarbeiter bis zu 100 der Fahrzeuge überwachen und notfalls über das Internet eingreifen können. In den Tests sollen Erfahrungen mit dem täglichen Betrieb und echten Lieferungen gesammelt werden, vermeldete Starship Anfang Juli. (dpa/jt)