München. Auf jeden Fall gibt es Möglichkeiten für mittelständische Logistikunternehmen vom kommenden Boom mit online eingekauften Lebensmitteln zu profitieren, so Christian Kille, Professor an der Hochschule Würzburg, Institut für Angewandte Logistik IAL. „Die meisten Händler wollen keine eigenen Logistikstrukturen aufbauen. Dazu setzen sie auf Dienstleister“, begründet der Marktkenner seine Einschätzung. Klar werde ein Teil des Geschäftes bei Branchengrößen wie DHL landen, aber eben nicht alles.
Punkten könnten die kleineren KEP-Dienste mit einer besseren regionalen Vor-Ort-Kenntnis. Aus der heraus ließen sich zu den lokalen Gegebenheiten passende Lösungen für die letzte Meile entwickeln und die Übergabe an den Kunden entwickeln. Möglichkeiten die großen Handelskonzerne als Kunden zu gewinnen böten auch innovative Konzepte. Beispielsweise wenn der Käufer die Möglichkeit erhält seine Lieferung noch kurzfristig via App an einen anderen Ort zu routen oder mit der Bürobelieferung. „Viele kleine KEP-Dienste stammen aus dem reinen B-to-B-Umfeld, daher kennen sie sich mit den Bürosituationen vor Ort aus“, weiß Wissenschaftler Kille.
Zudem seien die Systeme der großen Spieler im KEP-Mart zu sehr auf den Transport von in Kartons verpackten Waren abgestimmt. Lebensmittel dagegen kommen in Tüten oder Thermoboxen. (sv)