Durchgängig vernetzt

Digitalisierung, Vernetzung, automatisiertes Fahren und alternative Antriebe sind die Innovationstreiber beim Nutzfahrzeug - dies wurde auf den bisherigen Previews zur diesjährigen Ausgabe der IAA Nutzfahrzeuge, die vom 20. bis 27. September fürs Publikum ihre Tore öffnet, mehr als deutlich. Transportunternehmern mehr Transparenz und damit Effizienz in ihren logistischen Prozessen zu ermöglichen, heften sich denn auch die zahlreichen Aussteller ans Revers, die in Hannover für ihre Telematiklösungen und Transport-Management-Systeme Updates, Erweiterungen und neue Apps präsentieren. "Künstliche Intelligenz" für den Trailer Krone ( Halle 27, Stand E33) hat sich zur IAA auf die Fahnen geschrieben, den "Trailer mit künstlicher Intelligenz bereit für die Zukunft" zu machen, wie der geschäftsführende Gesellschafter Bernard Krone im Vorfeld der Messe erklärte. Der Smart Trailer Check beispielsweise verbindet die gesetzlich vorgeschriebenen Sichtprüfungen und sicherheitsrelevanten Kontrollschritte mit der digitalen Welt - und zwar per Augmented Reality. Kameras und am Trailer angebrachte Sensoren erfassen den Istzustand des Trailers und gleichen ihn vor Fahrtantritt digital mit dem Sollzustand ab. Die Telematikeinheit erkennt laut Krone in Echtzeit datensendende Systeme wie das Reifendruckkontrollsystem Smart Tyre Monitoring oder das Türverschlusssystem Door Protect und dokumentiert ihre Status. Einen Überblick zu freien Kapazitäten im Trailer bietet die Laderaumerkennung Smart Scan, die Krone nach eigenen Angaben optimiert hat. Eine weiterführende Vernetzung zu Frachtenbörsen im Smart Capacity Management soll für die optimale Nutzung der freien Fläche sorgen. Krone Smart Track and Trace soll derweil die Be- und Entladevorgänge von Transporten unterstützen. Die Ladungsträger werden mit funkenden Beacons versehen. Dank der Anbindung ans Krone Telematics-Portal sollen Disponenten so jederzeit im Blick haben, welche Güter in welchem Zustand an Bord sind und wie viel Ladekapazität noch frei ist. Eine neue Generation seiner Trailertelematik hat auch Schmitz Cargobull (Halle 27, Stand F26) im Messegepäck. Die Besonderheit des neuen SmartTrailer-Konzepts besteht in der Vernetzung aller relevanten Sensoren: diese sind direkt mit dem Telematik-Steuergerät verbunden - egal ob Reifendruckkontrollsystem, Türsensorik, Türverschlusssystem oder Temperaturdrucker. Außerdem bringt die neue Hardware ein WLAN-Modul und eine zertifizierte Temperaturrekorder-Funktion mit. Die webbasierte Visualisierung der erfassten Daten erfolgt über das überarbeitete TrailerConnect-Portal 2.0, über das auch Kühlgerät-Setpoints gesetzt werden können oder das Entriegeln des Türverschluss-Systems erfolgt. Verlässliche Tools für Pharmalogistiker Idem Telematics präsentiert seine Telematik-Lösungen für Truck und Trailer am Stand der Mutter BPW ( Halle 26, Stand C31). Im Fokus steht dort unter anderem die lückenlose Überwachung temperaturgeführter Transporte für Pharmalogistiker: In Kooperation mit der European Institute for Pharma Logistics können entsprechende Telematik-Lösungen qualifiziert und somit den Anforderungen der Good Distribution Practice (GDP) gerecht werden. Trendfire ( Halle 25, C59) stellt auf der IAA ebenfalls Trailertelematik in den Fokus und präsentiert in Hannover eine neu entwickelte Telematikeinheit für Auflieger, die alle wichtigen Funktionen wie Ortung, Tracking, Temperaturkontrolle, gefahrene Kilometer, Betriebszeiten und EBS-Daten abdeckt. Abgerundet wird die Lösung durch intelligente Funksensoren für die Temperaturaufzeichnung im Auflieger. Dabei können mehrere drahtlose Sensoren mit einer Telematikeinheit verbunden werden, sodass mehrere Zonen im Auflieger getrennt überwacht werden können. Über das Webportal werden die montierten Temperatursensoren den jeweiligen Aufliegern zugewiesen und die gewünschten Setpoints zur Überwachung der Temperatur eingestellt, bei deren Über- oder Unterschreitung das System automatisch Warnungen generiert. Ein neues Produkt hat auch Wabco ( Halle 16, Stand B10) im Gepäck. Die belgische Mutter des Telematikanbieters Transics reist mit der neuen Flottenmanagement-Lösung Traxee nach Hannover, die sich gezielt an kleine und mittlere Flottenbetriebe richtet. Die mit GPS ausgerüstete Bordeinheit sendet die erfassten Daten direkt an den Flottenmanager, der sowohl an Desktop-Computern als auch auf einer Vielzahl mobiler Endgeräte betrieben werden kann. Die Bordeinheit kann darüber hinaus an den digitalen Fahrdatenschreiber und das CAN-Bus-System angeschlossen werden, um den Echtzeit-Einblick in Lenk- und Ruhezeiten sowie in die wichtigsten Leistungsdaten wie Kraftstoffverbrauch und ökonomische Fahrweise zu ermöglichen. Mit der im Herbst 2017 erfolgten Übernahme des Telematikanbieters Blue Tree Systems nimmt der kanadische Spezialist für Machine-to-Machine- und IoT-Lösungen Orbcomm ( Halle 27, Stand D23) verstärkt den europäischen Telematikmarkt ins Visier. Auf der diesjährigen IAA zeigt Orbcomm die neueste Anwendung für sein mit Solarbatterien betriebenes Trailerortungsgerät GT 1100: Dank der Integration in die Applikationen FleetManager und CargoWatch lassen sich dort nun vielfältige Informationen zu Position, Sensoren, Bewegungsstart/-stopp, Funktionsmeldung und Status abrufen. Das GT 1100 überwacht auf diese Weise Container, Lkw, Trailer und Kühlanhänger - unabhängig davon, ob sie zu Lande, auf der Schiene oder auf See transportiert werden. Neues aus RIO Auch die Lkw-Hersteller haben einige Neuigkeiten für ihre Telematiklösungen im Messegepäck. Nachdem die RIO-Plattform von Volkswagen Truck & Bus/MAN auf der IAA 2016 erstmals angekündigt wurde, können sich Besucher der diesjährigen Nutzfahrzeugmesse in Halle 12, Stand C21 ein Bild über neue Dienste im Marketplace der Telematikplattform machen. Während RIO Geo einen detaillierten Überblick über den aktuellen Standort des Fahrzeugs und die verbleibende Einsatzzeit liefern soll, stellt das Analysetool RIO Perform detaillierte Fahrer- und Flottenanalysen bereit. Mit RIO Order können Kunden Aufträge anlegen, sie zu Touren zusammenfassen und Fahrern zuordnen. Die Fahrer erhalten ihre Touren in der Android-App RIO Connect App und können dort die entsprechenden Statusinformationen auf Touren- und Auftragsebene eintragen. Auch zwei neue RIO-Partner sollen Nutzern ihr Tagesgeschäft erleichtern: MAN Service Care ist ein Angebot für proaktives Wartungsmanagement, während Synfioo Premium ETA Kunden dabei helfen soll, ihre Ankunftszeit noch genauer zu berechnen. Daimler FleetBoard ( Halle14-15 C02) derweil hat seine Fahrer-App komplett neu gestaltet. Die sowohl für Apple- als auch Android-Geräte erhältliche App informiert den Lkw-Fahrer in Echtzeit über relevante Daten zu seinem Fahrzeug wie Kilometerstand und Tankanzeige. Zudem erhält er den Einblick in seine aktuellen Lenk- und Ruhezeiten sowie die Fahrweisen-Noten seiner letzten sieben Touren. Die neue Fleet-Board Driver-App steht in 25 Sprachen zur Verfügung und ist in allen Ländern der EU, in der Schweiz, Norwegen und Russland erhältlich. Zauberwort Schnittstelle Bei den Anbietern von Transport-Management-Software steht offenbar ein Thema auf der IAA verstärkt im Fokus: Schnittstellen. Der Dresdner Entwickler Dr. Malek Software ( Halle 25, Stand B52) etwa präsentiert sein Transportmanagementsystem M3 Logisticware nicht nur im neuen Design, sondern auch mit Anbindung an die Verladerplattformen Transwide und Transporeon. Nutzer können jetzt ihre gewonnenen beziehungsweise zugeteilten Aufträge direkt in M3 Logisticware importieren und die vom jeweiligen Verlader geforderten Statusmeldungen und ETA-Zeiten automatisch an die Plattformen zurückmelden. Passend dazu wurde auch die dazugehörige App weiterentwickelt, die sich an die kunden- und auftragsspezifischen Workflows anpasst. "Das bedeutet, dass die App dem Fahrer je nach Auftrag unterschiedliche Abläufe vorgibt", erklärt Geschäftsführer Ralf Malek. Die entsprechend generierten Rückmeldungen von Status, ETA oder Ablieferquittungen werden automatisch aus der M3 App über die M3 Plattform 4.0 an Transwide oder Transporeon übermittelt. Neues Tool für Automobillogistiker Auch LIS ( Halle 25, Stand B66) bietet für seine Speditionssoftware WinSped seit diesem Frühjahr eine Schnittstelle zum Transporeon Mobile Order Management (MOM) an. Darüber hinaus präsentiert der Grevener Softwareanbieter neue Funktionen für WinSped, darunter einen neuen Programmbereich, der Automobillogistikern das Leben leichter machen soll. Das sogenannte WinSped Automotive Center bietet Lösungen für ablauforientierte Avis- und Auftragsabwicklung im VDA-Umfeld, richtet sich an automotive Transporte im Voll-, Leergut- und Zwischenwerksverkehr und unterstützt auch die Abläufe von Gebietsspeditionen und Cross Docking. Umgesetzt ist Anbieterangaben zufolge bereits die Transportabwicklung für VW, Audi, Skoda, Porsche, MAN, Scania und Daimler, weitere sollen folgen. Im Vordergrund des Messeauftritts von Initions ( Halle 25, Stand B54) steht die in das TMS Opheo integrierte Telematiklösung Opheo Mobile, die wiederum über eine Schnittstelle zum Flottenmanagement-System Webfleet von TomTom Telematics verfügt. Opheo Mobile kann auf dem Driver-Terminal TomTom PRO8275 installiert und mit der Navigation gekoppelt werden. Zieladressen werden dann elektronisch aus dem Opheo Dispo-Cockpit an die App übertragen und von dort an die TomTom-Navigation weitergegeben. Partner-Demos am Stand Die C-Informationssysteme ( Halle 25, Stand C63) zeigt ihr TMS C-Logistic in neuem Design und mit erweiterten Funktionen, darunter die Integration des elektronischen Rechnungsversands sowie Export und Versand von Transportaufträgen per E-Mail. Aber auch bewährte Partnerschaften mit Technologiepartnern und die daraus resultierenden Schnittstellen sollen die Standbesucher überzeugen. So werden im Rahmen von Fachvorträgen automatisierte Workflows im Auftragsmanagement dank Telematikintegration mit den Anbietern Spedion und Trimble gezeigt. Die Archivierung und Bereitstellung von Dokumenten über das Dokumentenmanagement demonstriert der Anbieter Habel, eine automatische Weiterverarbeitung von Daten mobiler Geräte wird am Beispiel der Lager- und Zustell-Scannung durch Albos Computer erklärt. Integration ist Trumpf Systemintegration lautet das Schlagwort beim gemeinsamen Messeauftritt des Softwarebüros Zauner und des Telematikspezialisten TachoEasy ( Halle 25, Stand C56). Nachdem die TachoEasy-Gruppe den Entwickler der Archivierungssoftware ZA-ARC übernommen hatte, wurde jüngst die Systemintegration von ZA-ARC in die Dispositions- und Telematik-Lösung BlueLogico von TachoEasy mit der dazugehörigen Telematik-App TEOS vollzogen. Das Doppelgespann soll die Verarbeitung und Visualisierung aller für den Fuhrpark relevanten Informationen abdecken. Der modular gegliederte Systemumfang reicht von der Live-Ortung über die Tourenplanung und das Auftragsmanagement bis hin zu der Fahrstilanalyse und der Berechnung der Treibhausgase. Eine Rundum-sorglos-Lösung preist auch Soloplan ( Halle 25, Stand B60) auf der IAA an: Die neue Version der App-basierten Telematiklösung CarLo InTouch sorgt laut Entwickler für ein durchgängiges digitales Auftragsmanagement von der Auftragsannahme bis hin zur Unterschrift des Empfängers auf dem Display. Dabei werden die im TMS CarLo disponierten Sendungen und Touren direkt auf das Endgerät gesendet. Zudem wird der Austausch von Fotos und Dokumenten ermöglicht. Darüber hinaus werden klassische Telematikfunktionen wie GPS-Ortung, Navigation, Geofencing, Nachrichtenaustausch sowie die Verwaltung der Lenk- und Ruhezeiten geboten. Die in zehn Sprachen verfügbare Software eignet sich für Mobilgeräte mit IOS oder Android und löst die gleichnamige Vorgängerversion ab, die ausschließlich für Android angeboten wurde. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier Messe IAA www.verkehrsrundschau.de/dossiers Rahmenprogramm (Auswahl) The new Era of Smart Data and Intelligent TelematicsZeit: 27. September 10.00 - 11.00 UhrOrt: Pavillon 11 Abschnitt DDiskussionsteilnehmer: Dietmar Schnepp (Laird) , Christiaan Verschueren (Wabco), Marcus Claesson (Daimler Trucks), Jens Zeller (Idem Telematics), Geert-Jan van Nunen (Teraki)The next Chapter of Smart Fleet ManagementZeit: 27. September 13.15 - 14.15 UhrOrt: Pavillon 11 Abschnitt DDiskussionsteilnehmer: Daniel Thommen (Lost&Found), Peter Förch (Gerd Bär) , Martin Klässner (Has to be), Hilik Stein (SafeRide Technologies)Guided Tour Vernetztes FahrzeugBei der Tour"Vernetztes Fahrzeug" dreht sich alles um Digitalisierung und die Vernetzung von Fahrer, Fahrzeug, Ladung und Streckeninfrastruktur. Die zweistündige Tour bündelt jeweils zehnminütige Präsentationen der teilnehmenden Aussteller. Maximal 25 Teilnehmer pro Tour, die Teilnahmegebühr beträgt 15 Euro.Termine: Am 21. September und vom 24. bis 27. September jeweils von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 16.00 Uhr (vormittags Deutsch, nachmittags Englisch)Tourstart: Information Center (IC)

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