Frankfurt/Main. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, rechnet ein zweites Mal mit großen Beschränkungen des Geschäftslebens in Deutschland. „Ich fürchte, wir werden einen zweiten Lockdown erleben. Nicht so rigoros, nicht so stark wie im ersten, aber er wird kommen“, sagte Fratzscher am Freitag im Hessischen Rundfunk.
Viele Unternehmen würden das demnach nicht überstehen. Zwar habe man aus der ersten Welle gelernt. „Man wird nicht noch mal flächendeckend alles schließen“, sondern werde stärker punktuell und regionaler eingreifen. Der Schaden werde daher nicht so groß sein wie beim ersten Herunterfahren im Frühjahr.
Gleichwohl würden viele Betriebe eine zweite Schließung nicht überstehen, sagte Fratzscher. „Viele hatten Rücklagen, hatten Ersparnisse, hatten einen Puffer. Den haben sie aufgebraucht.“ Viele Unternehmen hätten sich hoch verschuldet, weil sie ihre Kosten finanzieren mussten. „Deshalb befürchte ich, dass wir auf eine Insolvenzwelle zulaufen werden am Ende des Jahres, Anfang nächsten Jahres. Und das könnte heftig werden.“ (dpa/sn)