Digital, flexibel, intuitiv

Lagerplanung mal anders: Wer beim Stuttgarter Intralogistikanbieter Viastore Logistikprozesse besprechen will, kann das künftig in einem digitalen Raum tun. Ausgerüstet mit "Head-Mounted Displays", auch als "Virtual Reality"-Brille bekannt, lässt sich die simulierte Halle in 3D besichtigen. Auch andere Planungspartner, sogar an weltweit verteilten Standorten, können der virtuellen Session beitreten. Gemeinsam lassen sich dann Abläufe wie Kommissionierung oder Produktionsversorgung wie in einem echten Logistikzentrum, sozusagen "vor Ort", begutachten und diskutieren. Dargestellt werden alle Teilnehmer in der "Augmented Reality" maßstabsgetreu mit Avataren, die sich individuell gestalten lassen. "Mit einem Xbox-Controller kann ich sogar durchs Layout fliegen", berichtet Stefan Eisele, 3D-Designer Visualisierung und Berater bei Viastore Systems. Flaschenhälse frühzeitig erkennen Ähnlich wie bei Action-Shooter-Games brauchen die Teilnehmer dazu nur leistungsstarke PCs und eine gute Internetanbindung, sagt der IT-Experte. Auch für die weltweite Rolloutplanung bei Logistikprojekten lasse sich die VR-Technik gut einsetzen. "So lassen sich Flaschenhälse sowie Probleme frühzeitig erkennen und Planungsfehler vermeiden", erklärt Eisele. Wie das Beispiel zeigt, setzt auch das schwäbische Familienunternehmen Viastore zunehmend auf Digitalisierung. Dabei arbeiten die Stuttgarter auch mit externen IT-Partnern zusammen, etwa mit Prismat aus Dortmund oder Purelox aus Kobern-Gondorf. Neben flexiblen Systemen wie fahrerlosen Transportsystemen sei die intuitive Bedienbarkeit der Anlagen für die Anwender in den verschiedenen Lagerbereichen ein wichtiger Trend, sagt Harald Göbel. "Jeder, der ein Smartphone bedienen kann, soll auch unsere Software bedienen können. Ziel ist eine Einführung ohne Beratung", sagt der COO der Schwesterfirma Viastore Software. Dass sich der Ansatz bewährt, zeigen die prall gefüllten Auftragsbücher der Stuttgarter. Das zurückliegende Geschäftsjahr bescherte dem Unternehmen den bislang höchsten Auftragseingang und -stand der Firmengeschichte. Derzeit arbeite man umsatztechnisch an 2020/21, verriet CEO Philipp Hahn-Woernle Ende November in Stuttgart. Stand heute liege der Umsatz 2018 bei etwa 170 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2017 erwirtschaftete die Gruppe 130 Millionen Euro. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier "Intralogistik" www.verkehrsrundschau.de/dossiers