Magdeburg. 23. März, 22:05 Uhr, MDR, es läuft „FAKT IST!“. Moderatorin Anja Heyde nimmt sich der Hamsterkäufe als Vorboten der Corona-Krise an. Sie erzählt von deutlichen Lücken im Sortiment, vor allem bei Nudeln, Reis, Konserven und Toilettenpapier. Es geht um die Frage, ob wir in Deutschland angesichts von Panikmache und blühenden Verschwörungstheorien noch Versorgungssicherheit haben.
Die Kernaussagen der Diskussionsrunde – die sich in weitem Abstand im Studio verteilt hat, sind eindeutig. Albert Stegemann (MdB, CDU) meint: „Die Versorgung mit gesunden und vielfältigen Lebensmitteln ist gesichert. Daran gibt es keinen Zweifel. Offene Fragen für Landwirtschaft, Logistik und Handel werden jetzt schnell geklärt." Christian Böttcher, Bundesverband des deutschen Lebensmittelhandels beruhigt: „Die Lieferketten funktionieren und wir haben genügend Vorräte. Die Kunden müssen aber bedarfsgerecht einkaufen." Ihm springt Martin Dippe, Vizepräsident des Bauernbundes Sachsen-Anhalt nutz die Situation und appelliert: „Die Erzeugung von Lebensmitteln in Deutschland entspricht den höchsten Standards dieser Welt und das muss dem Verbraucher endlich bewusst werden." Prof. Georg Felser, Konsum-Psychologe an der Hochschule Harz, versucht eine Erklärung für das Verhalten vieler Menschen zu finden: „Vorratshaltung ist eine Art von Restkontrolle in unsicherer Zeit."
Per Video-Schaltung mit im Gespräch, Markus Olligschläger, Hauptgeschäftsführer des Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL). Auf die Frage von Anja Heyden, ob Logistik aktuell besonders wichtig ist, meint Olligschläger: „Die Logistik-Branche ist immer wichtig. Aber aktuell wird sichtbar, wie essenziell sie ist. Sie ist der Blutkreislauf der Wirtschaft und wenn Sie so wollen, sind die Fahrer die roten Blutkörperchen, die den lebensnotwendigen Sauerstoff transportieren.“
Im Zuge der aktuellen Krise fordert der BWVL in seiner aktuellen Presseerklärung, dass die an den Prozessketten Beteiligten den Fahrer/innen bei Anlieferungen und Abholungen Zugang zu sanitären Einrichtungen in ihren Firmengebäuden gestatten sollen und sie bei der Einhaltung der Hygienemaßnahmen nach Kräften unterstützt werden müssen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Der Beitrag der Fahrer/innen von Lkw und Transportern ebenso wie der von viele andere in den Lieferketten Beschäftigte trägt wesentlich zur Beruhigung der Gesellschaft bei und kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Denn nur bei vollen Regalen kommt keine Panikstimmung auf“, so Olligschläger.
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