Bonn/Frankfurt am Main. Deutsche Post DHL will bis 2025 rund zwei Milliarden Euro in die Digitalisierung investieren. Das kündigt der Bonner Logistikkonzern heute in Frankfurt in seiner Konzernstrategie 2025 „Delivering excellence in a digital world“ an. Mit den geplanten Investitionen in neue IT wolle das Unternehmen die bereits angestoßene digitale Transformation in allen Unternehmensbereichen beschleunigen, heißt es. Die zwei Milliarden Euro seien bereits in den geplanten Investitionsausgaben (Opex und Capex) enthalten. Die Investitionen in die Digitalisierung sollen bis 2025 einen jährlichen Ergebnisbeitrag von mindestens 1,5 Milliarden Euro liefern.
Gezielter Fokus auf Kernbereiche
Außerdem will sich Deutsche Post DHL künftig noch stärker auf seine definierten Kernbereiche fokussieren. Die Erfahrung habe gezeigt, so der Vorstandschef des Konzerns Frank Appel, dass das Unternehmen vor allem dann besonders erfolgreich sei, wenn es seine eigenen Ressourcen und die eigene Innovationskraft dafür einsetze, die profitablen Logistik-Kerngeschäfte nach vorne zu bringen. Deshalb habe sich das Unternehmen in den letzten Jahren sukzessive von Randaktivitäten getrennt und gezielt in langfristig profitables Wachstum in seine Kerngeschäften investiert, etwa in die Qualität der eigenen Netzwerke oder die Erneuerung der Interkontinentalflotte bei Express. Gleichzeitig zeigte er sich überzeugt, dass Deutsche Post DHL Group stärker aufgestellt sei als jemals zuvor. Appel wörtlich: „Wir sind davon überzeugt, dass zukünftiges Wachstum aus einer konsequenten Fokussierung auf unsere profitablen Logistik-Kerngeschäfte resultiert – und die Digitalisierung wird dabei der größte Hebel sein. Wir müssen uns nicht neu erfinden. Wir werden uns digitalisieren.”
Damit das so bleibt, gibt es laut dem Konzern konkrete Pläne den definierten profitablen Kern in den einzelnen Divisionen zu stärken. Zusammen mit spezifischen divisionalen Wachstumstreibern bilde dieser die Basis für eine klare strategische Priorisierung in den Divisionen. Dank einer konsequenten Fokussierung auf die Umsetzung werde es jeder Division möglich, in ihrem Segment marktführende Margen zu erzielen.
- Der profitable Kern von P&P ist der Transport, die Sortierung und Zustellung von Dokumenten und Waren innerhalb Deutschlands und ins Ausland.
- Der profitable Kern von DHL Express sind zeitgenaue internationale Sendungen (Time Definite International), der Premium-Service für die grenzüberschreitende Zustellung zeitkritischer Pakete und Dokumente.
- Der profitable Kern von DGFF ist das internationale Frachtgeschäft (Luft, See und Land) einschließlich der Zollabfertigung und dazugehöriger Dienstleistungen wie Lagerhaltung und Frachtversicherung.
- Der profitable Kern von DHL Supply Chain ist die Lagerhaltung und der Transport entlang von Lieferketten, kombiniert mit Produkten rund um Servicelogistik und Verpackung.
- Der profitable Kern von DHL eCommerce Solutions ist die Zustellung von Paketen auf der „letzten Meile“ in ausgewählten Ländern außerhalb Deutschlands (Europa, USA und ausgewählte Schwellenländer in Asien) sowie die grenzüberschreitende Zustellung nicht-zeitkritischer Sendungen vorrangig nach, aus und innerhalb Europas.
E-Commerce bleibt Wachstumstreiber
Darüber hinaus werde der E-Commerce auch in Zukunft ein wesentlicher Wachstumstreiber in allen Kerngeschäften sein - entlang der gesamten Logistik-Wertschöpfungskette, von der Inbound-Logistik über das Fulfillment und die Zustellung bis hin zu Retouren. „Wir sind das einzige Unternehmen, das die E-Commerce-Lieferkette weltweit sowohl in Einzelteilen als auch komplett abbildet. Das ist unser Alleinstellungsmerkmal“, betonte Vorstandsvorsitzender Frank Appel.
Konsequente Digitalisierung aller Geschäfte
Neben der Konzentration auf die profitablen Kerngeschäfte ist die konsequente Digitalisierung aller Geschäfte der zentrale Hebel für die weitere Entwicklung von Deutsche Post DHL Group. So soll die bereits angestoßene digitale Transformation des Konzerns beschleunigt werden. Bis zum Jahr 2025 werde das Unternehmen die IT-Systeme umfassend modernisieren. Mitarbeiter werden über gezielte Fortbildungsmaßnahmen dazu befähigen, neue Technologien anzuwenden und somit Dienstleistungen, Prozesse und Standards kontinuierlich zu verbessern. Zudem will das Unternehmen die Effizienz durch eine stärkere Automatisierung und verbesserte Transaktionsprozesse weiter steigener, beispielsweise in Lagerhäusern oder durch den verstärkten Einsatz von Robotern. Durch die Auswertung großer Datenmengen mit Hilfe von Algorithmen werden zum Beispiel Routen optimiert. Auch die Vorhersage des Arbeitsvolumens und die daraus resultierende Ressourcenplanung lassen sich dadurch weiter verbessern.
Erklärtes Ziel ist, auf diese Weise das operative Ergebnis auf mindestens 5,3 Milliarden Euro im Jahr 2022 zu steigern. Zudem plant der Konzern für die kommende Planungsperiode bis 2022 ein EBIT auf mindestens 5,3 Milliarden Euro zu steigern. Außerdem plant Deutsche Post DHL im Zeitraum von 2020 bis 2022 einen kumulierten Free Cashflow von 4,5 bis 5,5 Milliarden Euro zu generieren. Die Investitionen (Capex) sollen im Zeitraum von 2020 bis 2022 kumuliert 8,5 bis 9,5 Milliarden Euro betragen.
Schlussendlich bleibt in der „Strategie 2025“ die Selbstverpflichtung von Deutsche Post DHL Group erhalten, ihr Wirtschaften nachhaltig auszurichten. Der Konzern verfolge dabei, heißt es, klare und messbare Ziele beim Umweltschutz sowie bei sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung. Deutsche Post DHL Group unterstütze weiterhin die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen. Künftig werde sich der Konzern bei seiner Geschäftsentwicklung zudem noch stärker an den fünf Nachhaltigkeitszielen (SDGs) ausrichten, zu denen er sich im Jahr 2017 verpflichtet habe. (eh)