Köln. Der Abwärtstrend hält auch im Jahr 2016 an: Der Anteil deutscher Lkw an den auf mautpflichten Straßen erbrachten Fahrleistungen ist 2016 auf 59,1 Prozent nach 59,9 Prozent im Vorjahr gesunken. Dementsprechend ist der Anteil der ausländischen Lkw von 40,1 Prozent auf 40,9 Prozent gestiegen. Das geht aus der Mautstatistik des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) für das Jahr 2016 hervor.
Deutsche Lkw legen um 7,8 Prozent zu, ausländische hingegen um 11,3 Prozent
Demnach sind die Verkehrsleistungen deutscher Fahrzeuge 2016 um 7,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, während bei den ausländischen Lkw ein Zuwachs in Höhe von 11,3 Prozent zu verzeichnen war.
Zu berücksichtigen ist bei diesen Zahlen, dass seit dem 1. Juli 2015 das mautpflichtige Straßennetz um mehr als 1100 Kilometer Bundesstraßen erweitert wurde. Außerdem ist zum 1. Oktober 2015 die Mautpflicht auf 7,5 Tonnen abgesenkt worden. Davor waren Fahrzeuge mit mindestens 12,0 Tonnen mautpflichtig.
Von diesen beiden Erweiterungen dürften überproportional deutsche Lkw betroffen sein, wenn man davon ausgeht, dass Lkw aus dem Ausland im Fernverkehr überwiegend Autobahnen nutzen und auch mit schwereren Fahrzeugen unterwegs sind. Wenn jetzt trotzdem der Anteil deutscher Fahrzeuge 2016 rückläufig war, kann man davon ausgehen, dass im Fernverkehr auf Autobahnen ausländische Schwer-Lkw noch deutlicher hinzugewonnen haben.
Die Gewinner 2016: Litauen vor Rumänien und Polen
Am stärksten gestiegen ist 2016 die Fahrleistung litauischer Lkw um 20,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Knapp dahinter folgen Fahrzeuge aus Rumänien (+20,4 Prozent) sowie Polen (+ 18,7 Prozent). Mit großen Abstand sind Lkw aus Polen in Deutschland am häufigsten unterwegs (4,79 Milliarden Mautkilometer). Dahinter folgen tschechische (1,37 Milliarden Mautkilometer) sowie rumänische Fahrzeuge (1,03 Milliarden Mautkilometer).
Immer mehr saubere Lkw unterwegs
Positiv kann man festhalten: Die Lkw auf Deutschlands Straßen sind 2016 nochmals sauberer geworden. Die Fahrleistungen der Mautfahrzeuge in der umweltfreundlichsten Schadstoffklasse S6 ist um 66,6 Prozent von 9,04 Milliarden Mautkilometer auf 15,05 Milliarden Mautkilometer gestiegen. In allen anderen Schadstoffklassen sind die Mautkilometer zum Teil deutlich zweistellig gesunken. Einzige Ausnahme: die unterste Schadstoffklasse S1. Hier war ein Anstieg der Fahrleistungen um 9,2 Prozent zu beobachten. Mit 0,23 Milliarden Mautkilometer spielen diese Fahrzeuge jedoch eine sehr geringe Rolle. Ursache für diesen Anstieg dürfte die Mautausweitung sein. Vermutlich waren vor allem auf den mautpflichtigen Bundesstraßen und im Gewichtssegment zwischen 7,5 und 12 Tonnen viele Fahrzeuge mit der Schadstoffklasse S1 unterwegs. (cd)