Berlin. Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn wird am 4. Mai in einer Sondersitzung über die Vorbereitungen für einen möglichen Börsengang der Töchter Arriva und Schenker beraten. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus dem Umfeld des Aufsichtsrats. Nach den Plänen des Bahn-Vorstands soll dann im kommenden Herbst eine Entscheidung über einen Börsengang der Auslandsverkehrstochter Arriva fallen, hieß es. Ein Jahr später könne dann ein Teilverkauf der Logistiktochter Schenker beschlossen werden.
In beiden Fällen will die Bahn nach früheren Angaben weniger als die Hälfte der Anteile abgeben. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf sollen Schulden abgebaut und mehr Investitionen in den Schienenverkehr gesteckt werden. Nach früheren Medienberichten rechnet das Unternehmen mit Erlösen von rund 4,5 Milliarden Euro aus beiden Börsengängen zusammen. Bahn-Vorstandschef Rüdiger Grube hatte vor einer Woche angekündigt, dem Aufsichtsrat in den nächsten Wochen ein Konzept vorzulegen.
Der Aufsichtsrat soll am 4. Mai nach den Informationen aus dem Umfeld des Gremiums auch beschließen, den bisherigen Teilkonzern DB Mobility Logistics aufzulösen. Dort sind bisher die Geschäftsfelder für Personen- und Güterverkehr zusammengefasst. 2008 gegründet, war die Mobility Logistics als Teil der Konstruktion für den geplanten Börsengang gedacht, der dann aber abgesagt wurde.
Als Dachgesellschaft fungiert die im Zuge der Bahnreform 1994 geschaffene Deutsche Bahn AG. Darin sind das Netz, die Bahnhöfe und die Sparte Energie gebündelt. Der bisherige Konzernaufbau aber sorgt für Doppelstrukturen, die nicht effizient sind und unnötige Kosten verursachen. (dpa/ag)