Brüssel Die Länder Ungarn, Slowenien, Slowakei und Polen wollen die alte Bernsteinstraße zu einem neuen Bahn-Frachtkorridor zwischen den vier Ländern formieren. Dazu haben die Verkehrsminister dieser Länder vergangene Woche eine Absichtserklärung unterzeichnet, die der EU-Kommission in Brüssel überreicht worden ist.
Der neue Railfreight-Corridor 11, auch Amber-Korridor genannt, verläuft von Polen via Slowakei und Ungarn bis in den Hafen Koper. Auf dieser Route, in die auch die österreichisch-ungarische Raaberbahn involviert ist, soll der Güterverkehr ungehindert rollen und die Ländern erhoffen sich die Unterstützung durch die EU, sprich die Aufnahme in das Netz der EU-Frachtkorridore in Europa.
Der Intermodal-Terminal Sopron – betrieben von der Raaberbahn – übernimmt darin eine zentrale Drehscheibenfunktion, erklärt Szilárd Kövesdi, Generaldirektor der Raaberbahn. Geplant ist, dass Güterzüge von verschiedenen Terminals in Polen und der Slowakei nach Sopron rollen und dort neu in Richtung Koper gebildet werden. In Österreich wird die Initiative für diesen Korridor mit Argusaugen beobachtet, weil er eine Konkurrenzroute zum Baltisch-Adriatischen Korridor von Polen via Wien und Graz nach Italien darstellt. Dieser ist integraler Bestandteil des EU-Korridor-Programms und der Ausbau der Strecke wird mit EU-Finanzmittel unterstützt. (mf)