Berlin. Die Deutsche Bahn will in wenigen Jahren Züge ohne Lokführer einsetzen. „Ich rechne damit, dass wir 2021, 2022 oder 2023 so weit sind, dass wir in Teilen unseres Netzes vollautomatisch fahren können“, sagte Vorstandschef Rüdiger Grube der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitag). „Das autonome Fahren ist in einem komplexen Schienensystem, in dem schnelle und langsame Personenzüge sowie Güterzüge fahren, schwieriger als bei einer U-Bahn – aber es ist möglich.“
Grube sagte, die ersten Pilotprojekte liefen bereits, so sei ein Testfeld bei der Erzgebirgsbahn aufgebaut. Ein Bahnsprecher erläuterte dazu, auf einer rund 30 Kilometer Strecke seien ab Frühherbst die ersten Testfahrten geplant. Eine Diesellok werde umgerüstet und unter anderem mit Kameras und Sensortechnik ausgestattet. Das System solle Hindernisse zuverlässig erkennen und den Zug in solchen Fällen rechtzeitig stoppen.
Anders als bei geschlossenen Systemen wie U-Bahnen in Tunneln sei das Schienennetz der Eisenbahn viel komplexer, sagte der Sprecher. Außer der Sicherheit müssten ähnlich wie im Straßenverkehr auch rechtliche Fragen geklärt werden. „Wir glauben aber, dass wir die Probleme lösen können“, fügte er hinzu. (dpa/ag)