Der neue Chef von Eurodis

Sie sind seit 1. Oktober 2019 Geschäftsführer des internationalen Kombifracht-Netzes Eurodis. Was läuft gut bei Eurodis? Das Volumen von Eurodis hat sich 2019 sehr gut entwickelt. Wir haben fast zehn Prozent mehr Sendungen als 2018 transportiert. Die Partner mit den größten Steigerungen waren In Time in der Slowakei, Redur in Spanien, Post NL, die Österreichische Post und Trans-o-flex in Deutschland. Welche Themen wollen Sie jetzt anpacken? Es gibt auch in unserem Netz Länder, die nicht optimal besetzt sind, etwa in Nordeuropa. Dort ist Bring ein sehr guter Zustellpartner. Weil er aber keine Mengen in unser Netz zurückspielt, suchen wir in den Nordics langfristig nach einem Partner. Außerdem haben wir vereinzelt Partner, die in ihrem Heimatmarkt stark sind, aber aus unserer Sicht mehr für ihren Export tun könnten. Deshalb wollen wir als Eurodis-Zentrale damit beginnen, unseren Partnern Vertriebsunterstützung anzubieten. So werden wir europaweit tätige Kunden aktiv ansprechen, um diese gemeinsam mit unserem Partner vor Ort zu überzeugen. Nun brach Eurodis im letzten Jahr der Partner in Polen weg, weil die Geis Gruppe ihr Paketgeschäft verkauft hat. Auch in Frankreich steht ein Wechsel an. Wie lösen Sie das? In Polen haben wir wieder auf DHL umgestellt. Das ist der Partner, mit dem wir dort auch zuvor gearbeitet haben. In Frankreich haben wir aktiv einen strategischen Wechsel eingeleitet und konnten Ciblex für unser Netz gewinnen, die Nummer drei des französischen Expressmarkts. Und die Schwesterfirma von Ciblex in Belgien ist dort bereits seit 2015 unser Partner. Apropos Netzausbau: Was planen Sie da? Unser Fokus liegt ganz klar auf weiterem Mengenwachstum. Deshalb werden wir den Vertrieb stärken und Eurodis als Marke für internationale Transporte von Paketen und Paletten stärker positionieren. Zweites Thema ist für mich die Qualität. Damit wollen wir uns im Markt abheben. Angeblich arbeiten Sie auch an Neuerungen in Ihrem Liniennetz. Was steht an? Noch werden die Linienverkehre komplett von unseren Partnern gemanagt. Ab 2020 wird Eurodis schrittweise damit anfangen, Exportlinien zentral einzukaufen, an die Partner zu verrechnen und aktiv zu steuern. Das geht bis zur GPS-Überwachung der Fahrzeuge, was heute teilweise schon passiert, aber bisher noch nicht durchgängig. Um die Linienverkehre zentral zu managen, werden wir in Weinheim zusätzliches Personal einstellen. Schreiben Sie dafür Linienverkehre neu aus? Sobald wir das Personal eingestellt haben, gibt es Neuausschreibungen für einzelne Strecken und Verkehre. Eine komplette Neuausschreibung unseres Liniennetzes planen wir nicht. Ziel ist es, dass die Eurodis-Zentrale in Weinheim die Partner noch stärker entlastet und weitere Aufgaben übernimmt. Was müsste denn ein Frachtführer leisten, um mit Eurodis ins Geschäft zu kommen? Wichtig sind für uns das Thema Monitoring, die Erreichbarkeit und die aktive Rückmeldung bei Verzögerungen. Im Kern geht es um Zuverlässigkeit, Verbindlichkeit und einen vernünftigen Preis. Jens Reibold Geschäftsführer der Eurodis GmbH in Weinheim Jens Reibold übernimmt Seit 1. Oktober 2019 ist Jens Reibold Geschäftsführer des internationalen Kombifracht-Netzes Eurodis. Das Unternehmen mit Sitz in Weinheim steuert ein Transportnetz für Pakete und Paletten in 36 europäischen Ländern. Zuvor war Reibold lange Jahre bei Eurodis-Gründungsgesellschafter Trans-o-flex, zuletzt als Vertriebsleiter International. Sein Vorgänger Christian Knoblich war nach drei Jahren in die Pharmalogistik gewechselt.

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