Hamburg/Stuttgart. Daimlers Lastwagen-Vorstand Andreas Renschler rechnet trotz zunehmender Krisenangst mit guten Geschäften über das Jahresende hinaus. „Das Wachstum wird sich etwas verlangsamen, aber es wird weiterhin aufwärtsgehen“, sagte er der „Financial Times Deutschland“ (Freitag).
Womöglich sei das Konjunkturrisiko größer geworden. „Aber ich habe keine Signale, wonach unser Geschäft einbrechen könnte.“ Die Auftragseingänge seien weltweit hoch. Renschler ist der erste Chef eines Nutzfahrzeugbauers, der seit Beginn der Marktverwerfungen im Juli das Geschäftsumfeld öffentlich bewertet. Sein Wort hat Gewicht, denn Daimler ist der größte Lastwagenhersteller der Welt.
Obwohl wichtige Stimmungsindikatoren in den USA auf eine Schwächung der Konjunktur hindeuten, erwartet Renschler dort in diesem Jahr weiterhin 30 bis 35 Prozent Wachstum auf dem Lastwagen-Markt. Selbst 2012 rechnet er mit einer Zunahme.
Nordamerika und Mexiko sind für Daimlers Truck-Sparte von vitaler Bedeutung. Der Konzern setzt dort 22 Prozent seiner Lastwagen ab. GM-Chef Dan Akerson hatte im vorigen Monat vor der Gefahr einer Rezession in den Vereinigten Staaten gewarnt.
Für Europa zeichnete Renschler ein gemischtes Bild. Es gebe große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. „Aber alles in allem wird der Markt hier 2011 um über ein Drittel wachsen.“ (dpa)