Kopenhagen. Dänemark zögert wegen der Verspätungen auf deutscher Seite mit einem endgültigen Ja zum Milliardenprojekt Fehmarnbelttunnel. „Wenn wir nicht wissen, wann wir eine Umweltgenehmigung bekommen können, finde ich es schwierig, eine endgültige Entscheidung zu treffen“, sagte der dänische Verkehrsminister Hans Christian Schmidt dem Online-Portal „Altinget“. Der gut 18 Kilometer lange Tunnel zwischen Rødby auf der dänischen Insel Lolland und Puttgarden auf Fehmarn soll bis 2024 fertiggestellt sein.
Dänemarks Parlament hatte bereits im April den Weg für das Projekt mit der Annahme des Baugesetzes grundsätzlich freigemacht. In Deutschland läuft aber das Planfeststellungsverfahren noch. Schmidt forderte laut „Altinget“ einen konkreten Zeitplan dafür. Er stehe aber weiter hinter dem Projekt, betonte der Minister.
Hoffen auf weitere EU-Zuschüsse
Zudem bemühen sich die Dänen bei den Bauunternehmen um niedrige Preise für das Mega-Vorhaben, dessen erwartete Kosten von 7,4 Milliarden Euro sie allein tragen. Deutschland muss nur für die Hinterlandanbindung auf deutscher Seite aufkommen. Für die Finanzierung hofft Dänemark noch auf weitere Zuschüsse der EU.
Solange diese drei Punkte - Planfeststellung, Baupreise und EU-Hilfen - nicht geklärt seien, könne man nicht abschließend über das Vorhaben entscheiden, sagte eine Sprecherin des dänischen Verkehrsministeriums am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
Bei einem Treffen mit Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) will sich Schmidt am kommenden Donnerstag ein Bild vom Status des Planfeststellungsverfahrens machen. Im September stehen in Dänemark Beratungen zum Stand des Projektes an. (dpa)