Rom. Conftrasporto sieht bei den italienischen Häfen deutlichen Verbesserungsbedarf. Bürokratie, nicht beendete Projekte und Hafenreformen, Verspätungen und Schwierigkeiten beim Zugang zum Hafen bremsten die italienischen Häfen aus und verhinderten deren Wachstum.
Beruhend auf Daten des Forschungsunternehmens Isfort, sei Italien das Schlusslicht der Mittelmeerhäfen. Mit einem Gewinnverlust von zwei Prozent stünde das Land im Gegensatz zu den anderen Mittelmeerländern, deren Häfen im Schnitt einen Zusatzgewinn von sieben Prozent verzeichnet hätten. Conftrasporto führt dabei auch das Transportvolumen im Suez-Kanal heran. Das sei zwischen 2011 und 2018 um 42 Prozent gestiegen, die italienischen Häfen hätten ihr Transportvolumen in diesem Zeitraum aber nur um zwei Prozent verbessern können.
Gründe dafür sind nach Conftrasporto neben nicht beendeter Projekte und noch nicht beendeten Hafenreformen vor allem auch die Bürokratie und die damit einhergehenden Verspätungen. Um im Import und Export befindlichen Waren abzufertigen, müssten 18 verschiedene Verwaltungen eingeschaltet werden. Weitere Probleme sieht Conftrasporto in den oft zu geringen Tiefen der Hafenbecken zur Abfertigung größerer Schiffe, im Anstieg des Meeresspiegels und noch fehlenden Sicherheitsplänen, in der teils komplizierten Zollabfertigung und in den verbesserungsbedürftigen Intermodalverbindungen von den Häfen ins Landesinnere.
Conftrasporto nennt Vorteile bei wirksamen Maßnahmen
Der Verband sieht für die Häfen dringenden Handlungsbedarf. Allein ein Wachstum von fünf Prozent bedeute für die italienischen Häfen einen Mehrwert von 775 Millionen Euro und die Möglichkeit für zusätzliche 7600 Arbeitsplätze. Auch der damit einhergehende Gesamtumsatz für die Hafenlogistik, das maritime Cluster und weitere Wirtschaftsaktivitäten sei mit mehr als zwei Milliarden Euro dann beachtlich. (nja)