London. China will seine Präsenz in Griechenland durch die Investition in Flughäfen, Eisenbahnen und den Hafen Piräus stärken. Beide Länder haben dies nach dem zweitägigen Besuch des chinesischen Premiers Li Keqiang Ende Juni bestätigt, berichtet Reuters. Nach Aussage von Griechenlands Premier Antonis Samaras will sein Land das Tor Chinas nach Europa werden.
Das Land der Mitte möchte den Südweg über die griechische Republik und die Mittelmeerhäfen unter Aussparung von Gibraltar ausbauen. In 2009 hatte die chinesische Reederei Cosco Pacific bereits einen Konzession für den Betrieb des drittgrößten Mittelmeerhafens Piräus über 35 Jahre für gewonnen. Die Reederei will nun einen Anteil von 67 Prozent am Hafen kaufen. Weiterhin möchte China die Konstruktion von Flughäfen in Kreta und Athen übernehmen, die die griechische Regierung am Ende des Jahres ausschreiben wird.
Die beiden Länder schlossen Verträge und Kooperationsabkommen in den Bereichen Energie, Handel, Handelsschifffahrt, Landwirtschaft und Tourismus im Wert von mehr als 4,7 Milliarden Euro, berichtet der Tagesspiegel. Zudem wird China langfristig griechische Staatsanleihen kaufen. Der Entwicklungsminister Nikos Dendias sagte, dass beide Seiten weiterhin die Entwicklung eines Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnnetzes planen. „Häfen sowie Flughäfen wie der internationale Flughafen in Athen und der internationale Flughafen in Heraklion in Kasteli sind von chinesischem Interesse. Der Hafen Piräus kann ein Tor für China nach Europa werden”, sagte Li.
„Griechenland besitzt die größte Schifffahrtsflotte der Welt und griechische Schiffseigner transportieren 60 Prozent des Importöls und die Hälfte der exportierten Güter der chinesischen Volksrepublik”, erklärte der Schifffahrtsminister Militiadis Varvitsiotis. Cosco Pacific möchte Piräus in einen Regionalhub verwandeln und Hafeneinrichtungen sowie einen Anlegesteg mit Öltankstelle bauen, die noch der Genehmigung durch die Europäischen Kommission bedarf. (rup)