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Es war das dritte Gespräch, das die Vertreter der Vermarktungsinitiative Logistics Alliance Germany (LAG) und die Shanghai Logistics Entrepreneur Association (Slea) führten. "Auch mit diesem Treffen möchten wir den Beteiligten die Gelegenheit geben, besser zusammenzuarbeiten, Projekte schneller anzugehen und umzusetzen. Wir vermitteln gerne Kontakte, wenn Unternehmen hier in China etwas aufbauen möchten", betonte Hongxi Fan, Vorsitzender der Slea und Professor an der Shanghai University. Mit seinem Verband ist er gerade dabei, eine Studienreise für die Vertreter der Logistikindustrie nach Deutschland zu organisieren "mit vielen Terminen bei Unternehmen", wie er betonte. Auch Helen Ding, Marketingdirektorin von Sinoservices, bezeichnet die Gespräche als gute Basis für die künftige Zusammenarbeit. Sie macht bereits konkrete Vorschläge: "Wir wollen mehr deutsche Anlagen nach China einführen. Außerdem sollte es für deutsche Logistikanbieter gezielt die Möglichkeit geben, in China zu investieren." Frischmilch für China Die Logistikindustrie trägt mit 18 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt von China bei. Gerade im KEP-Bereich stellt das Land einen großen Wachstumsmarkt dar. "Hier gibt es für chinesische und deutsche Unternehmen viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit", erklärte in diesem Zusammenhang Stefan Schröder, Projektleiter der von der deutschen Regierung und der Logistikwirtschaft geführten Vermarktungsinitiative LAG. Seit Jahren im Internetgeschäft tätig ist der chinesische Logistikdienstleister Sinotrans. "Wir haben diese Entwicklung genutzt, um uns dauerhaft innovativ aufzustellen", teilt Gilbert Ling, stellvertretender Geschäftsführer von Sinotrans, mit. Das Unternehmen ist seit 2003 an der Börse in Hongkong notiert. Seitdem habe man sich entschlossen, die Entwicklung aktiv voranzutreiben, so Ling. Er selbst arbeitet seit 25 Jahren in der Logistik und mit deutschen Firmen zusammen, unter anderem mit Schenker und BASF. "Die Qualität Made in Germany hat mich dabei immer sehr beeindruckt. Deshalb kooperiere ich auch gerne mit deutschen Firmen", berichtet er. Sinotrans ist dabei, sich über das reine Logistikgeschäft hinaus zu orientieren. Das Unternehmen baut ein breiteres Angebot für Handel und Industrie auf, um einen umfassenderen Service anbieten zu können. "Wir haben vor Kurzem eine Import- und Exportfirma gegründet", erzählt der stellvertretende Geschäftsführer. Ziel ist es darüber hinaus, internationaler zu werden. Seit einiger Zeit arbeitet Sinotrans im Agrar- und Fischfangbereich mit einer kanadischen Provinz zusammen, die ihre Landwirtschafts- und Fischprodukte nach China exportiert. "Sinotrans ist hier direkt in den Handel involviert. Ebenso läuft es beim Import von Rotwein aus Frankreich", weiß Ling und ergänzt: "Gerne unterstützen wir Unternehmen, ihre Produkte in China zu verkaufen". Auf diese Weise könne man Logistik, Handel und Finanzierung bündeln. Momentan beobachte Sinotrans intensiv die Gütersegmente, die im Internethandel gefragt sind, beispielsweise Babybekleidung, Kosmetik, Nahrungsmittel, Sportdrinks und Elektronik. "Hier suchen wir Logistikfirmen, die mit uns zusammen den Internethandel dieser Bereiche übernehmen können. Es fehlen uns noch die geeigneten Logistikpartner in Europa", rief Ling zur Zusammenarbeit auf. LAG-Projektleiter Schröder wies in diesem Zusammenhang auf andere Projekte im Bereich Lebens- und Genussmittel hin: "In China werden zunehmend deutsche Produkte aus diesem Segment nachgefragt, so auch Fleisch und Milch. Dadurch ändern sich die Warenströme." Als Folge werde momentan ein Projekt aufgestellt, deutsche Frischmilch nach China, vor allem nach Shanghai, zu exportieren. Nicht nur mit der Slea und ihren Mitgliedsunternehmen hatte die LAG Gespräche organisiert. Auf dem Programm stand beispielsweise auch der Schuhhersteller Daphne. Mit knapp 40.000 Mitarbeitern und mehreren Marken-Auszeichnungen ist das Unternehmen aus Hongkong einer der größten und bekanntesten Schuhproduzenten in China. Mit Europa gibt es momentan noch keine Geschäftsbeziehungen. Michael Hu, COO von Daphne, zeigte sich jedoch sehr interessiert, das E-Commerce-Geschäft auch nach Deutschland zu bringen. "Wir bauen den Internethandel gerade in China erfolgreich auf. Mit geeigneten Partnern wäre das für Deutschland sicher eine Option", erklärte er. Daphne hat seinen Umsatz 2013 um 200 Prozent gesteigert. In diesem Jahr möchte man noch etwas oben drauf legen. Tipps für die chinesische Logistik erhofften sich knapp 20 Fachjournalisten, die während der Transport Logistic China am Pressegespräch mit der Unterabteilungsleiterin aus dem Bundesverkehrsministerium, Birgitta Worringen, teilnahmen. "Wo sind die Schwachstellen der chinesischen Logistik, was macht Deutschland besser?", wollten sie wissen. Eine bessere Verkehrsinfrastruktur, Abbau von Bürokratie sowie Fokussierung auf Experten und Software bei der Auslagerung von Logistik nannte Worringen als Stichworte und verwies vor allem auf die Vorteile der kleinen und mittelständischen Unternehmen, die speziell die deutsche Logistikwirtschaft prägten. "Sie bilden oftmals die gesamte Lieferkette ab und übernehmen neben dem Transport noch zusätzliche Dienstleistungen", so Worringen während der Transport Logistic China, die zum sechsten Mal in Shanghai stattfand. "Besser als vor zwei Jahren" Sie zog in diesem Jahr mehr chinesische Aussteller und Besucher an als früher. Die 270 chinesischen Aussteller belegten rund 34 Prozent mehr Ausstellungsfläche als bei der letzten Messe 2012. Insgesamt präsentierten 492 Aussteller aus 47 Ländern den 16.800 Besuchern (+12 Prozent) ihre Leistungen aus dem gesamten Bereich der Logistik. Michael Kuchenbecker, Repräsentant der LAG, war mit der Qualität und der Quantität der Kontakte auf dem Stand der Vermarktungsinitiative zufrieden. "Die Messe ist besser als vor zwei Jahren. Sie ist eine Plattform für uns, um neue Geschäftspartner aus China zu erreichen, bestehende Kontakte zu stärken. Hiervon profitieren wir sehr." Der Vizesekretär der Slea, Zhen Chen, lobte sowohl die Qualität der Besucher als auch die Fachkonferenzen, die während der Messe stattfanden. "Viele führende internationale Experten haben aus ihrer Betriebspraxis berichtet", so Chen. Mit mehr als 4500 Teilnehmern war es das bisher größte Konferenzprogramm während einer Transport Logistic China, die insgesamt 16.800 Besucher aus 69 Ländern und Regionen verzeichnete. "Die Logistik hat eine gute Zukunft in China. Dazu brauchen wir leistungsfähige Logistiknetzwerke", fasste es Slea-Vorsitzender Fan zusammen.

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