Brüssel. Der Bundesverband der Transportunternehmen (BVT) hat die Brüsseler Idee einer europaweiten City-Maut als „fiskalische Stadtmauern und neue Wegezölle an den Stadträndern“ bezeichnet. Nach Auffassung des BVT würde eine City-Maut im besonderen Maße die Transportunternehmen des regionalen Wirtschaftsverkehrs und damit den letzten Teil der Lieferkette, darunter auch viele KEP-Unternehmen treffen.
„Die Transporte des letzten Gliedes der Logistikkette sind aber unersetzlich. Kein Zug fährt bis vor die Haustür“, sagte die Vorsitzende des BVT, die Transportunternehmerin Dagmar Wäscher. Sie sieht in der Maut eine willkürliche staatliche Geldbeschaffung. Die von der EU erwartete Entlastung des Innenstadtverkehrs diene dabei nur als Vorwand.
Primär von der Stadtmaut betroffen seien Transportunternehmen, die als „Nahversorger“ nicht ausweichen können. Statt die „Fiskalkeule zu schwingen“, legt der BVT den Städten nahe, den öffentlichen Nahverkehr auszubauen und ausreichend Parkplätze zu schaffen, um so den Verkehr durch die Parkplatzsuche zu verringern. Dazu könnten auch intelligente Verkehrsmanagementsysteme beitragen. (ks)