Berlin. Die Ausweitung der Lkw-Maut auf alle Bundesstraßen im Jahr 2018 hat dazu geführt, dass der schwere Lkw-Verkehr sich auf das Autobahnnetz zurückverlagert hat. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Bundesregierung vorgelegt hat. Zuerst hatte der Nachrichtendienst „Heute im Bundestag“ darüber berichtet.
Laut dem „Bericht über Verkehrsverlagerungen auf das nachgeordnete Straßennetz in Folge der Einführung der Lkw-Maut“ sind auf circa 22 Prozent des Bundesstraßennetzes bisher berechnete Mautausweichverkehre nicht mehr nachweisbar. Das sei ein Rückgang um 81 Prozent, heißt es in dem Papier. Die Autoren gehen davon aus, dass das eine direkte Folge der flächendeckenden Maut auf den Bundesstraßen ist. Anhand von Verkehrssimulationen hat man zudem errechnet, dass rund 40 Prozent aller der Maut ausweichenden Verkehre durch die Ausweitung der Maut auf alle Bundesfernstraßen wieder auf die Autobahnen zurückverlagert wurden. Nur 0,6 Prozent der Fahrleistung des mautpflichtigen Lkw-Verkehrs verlagerte sich demnach vom mautpflichtigen Bundesfernstraßennetz ins nachgeordnete Straßennetz wie Landstraßen.
Ausweichen lohnt sich nicht
Berechnet haben die Autoren des Berichts auch die mögliche Kostenersparnis, wenn Lkw Routen über das nachgeordnete Straßennetz wählen, um keine Maut zahlen zu müssen. Das Ergebnis: Es lohnt sich nicht. Gerade einmal 1,2 Prozent der Fahrten würde laut dem Bericht einen Kostenvorteil von mindestens einem Euro bringen, wenn der Fahrer statt der Autobahn die Ausweichstrecke nutzt. Fünf Euro Kostenersparnis gibt es gerade mal bei 0,1 Prozent der Fahrten.