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Britische Fuhrunternehmen nutzen verstärkt Nordseehäfen

24.08.2015 10:40 Uhr
Britische Fuhrunternehmen nutzen verstärkt Nordseehäfen
Viele Transportunternehmen meiden inzwischen den Hafen von Calais
© Foto: Picture Alliance/Bildagentur-online

Die Flüchtlingskrise und die Streiks in Calais kommen den Nordseehäfen an der Ostküste Englands zu Gute. Dort hat sich der Schwerlastverkehr teilweise mehr als verdoppelt.

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Calais. Die Migrantenkrise in Calais sowie die Streiks seitens der französischen Fährenbesatzungen führen zur vermehrten Nutzung der Nordseehäfen an der Ostküste Englands durch Transportunternehmen, um Waren von und zum Festland zu bringen. Die britische Reederei P&O Ferries verzeichnet einen großen Anstieg bei Schwerlasttransportern in den drei englischen Ostküstenhäfen Teesport, Hull und Tilburyauf dem Weg ins belgische Seebrügge, berichtet die englische Lloyd's Loading List.

Der Verkehr auf der Teesport-Seebrügge-Verbindung nahm um 172 Prozent im Juli gegenüber dem Vorjahr zu. Auf der Hull-Seebrügge-Route wuchs er um 84 Prozent und auf der Tilbury-Seebrügge-Linie um 74 Prozent im Juli gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt transportierte P&O Ferries im Juli 2518 Schwerlaster über die Nordsee. „Importeure als auch Exporteure, die zuvor via Eurotunnel auf das Festland übersetzten, nutzen nun längere Verbindungen von Teesport, Hull und Tilbury als sichere Alternative“, sagte Janette Bell, kaufmännische Leiterin bei der Reederei. Sie fügte an: „Die Exporteure transportieren wertvolle und verderbliche Waren und werden sich nun über die alternativen Nordseerouten zum Festland bewusst. Da die britische Wirtschaft wächst, erwarten wir eine steigende Nachfrage nach Diensten von Teesport, Hull und Tilbury."

Der britische Spediteur Maru International nutzt die Dover-Calais-Verbindung nur in dringenden Fällen und bevorzugt die längeren Strecken nach Seebrügge und Rotterdam. „Calais ist einfach zu unsicher. Dies reicht von langen Wartezeiten bis hin zu Migranten, die versuchen die Anhänger aufzubrechen“, sagte der Geschäftsleiter Vaughan Woolfitt. „Die längeren Strecken führen zu höheren Kosten von 200 bis 300 englischen Pfund (280 bis 420 Euro). Bisher haben wir sie absorbiert, doch wir können dies nicht dauerhaft tun.  (rup)

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