Tokio/Feltham. Die International Association of Ports and Harbours (IAPH) hat der International Maritime Organisation (IMO) zur Annahme der Abänderungen des United Nations Safety of Life at Sea (Solas)-Abkommens, Chapter VI gratuliert. Die abgeänderten Regeln verpflichten Versender zur Abgabe des geprüften Gewichts eines beladenen Containers vor Verladung auf ein Schiff. Dabei kann der beladene Container direkt gewogen werden oder durch die sogenannte Aggregationsmethode bestimmt werden. Bei der Aggregationsmethode werden die einzelnen Frachtstücke und Verpackungen gewogen und anschließend das Leergewicht des Containers und der Paletten hinzuaddiert. Sollten die neuen Regeln von den Mitgliedsstaaten angenommen werden, werden sie am 1. Juli 2016 eingeführt.
„Die IAPH begrüßt die Übernahme der vorgeschlagenen Änderungen zum Abkommen, da sie die Sicherheit des maritimen Containertransports bei Einführung erhöhen werden“, sagte der Präsident der IAPH und Geschäftsführer sowie Direktor der Sydney Ports Corporation Grant Gilfillan. „Unklar oder fälschlich angegebene Containergewichte sind einer der Hauptgründe für maritime Unfälle, beim Straßentransport und Hafenbetrieb“, sagte er. Die IAPH glaubt, dass die Prüfung des Containergewichts abgeschlossen sein sollte, bevor ein Container auf das Hafengelände gebracht wird. „Falls dies nicht erfolgt, werden Straßennutzer innerhalb des Hafens und auf dem Weg zum Hafenbetreiber weiterhin mit bedeutenden Risiken rechnen müssen.“ Der Verband will bei den Vertretern der Regulierungsbehörden der Regierung bzw. Hafenverwaltungen darauf einwirken, dass die Gewichtsprüfung möglichst nahe beim Beladeort der Container stattfindet. Die IAPH ist eine nicht-gewinnorientierte globale Allianz von rund 200 Häfen und 150 maritimen Unternehmen und Instituten aus 90 Ländern.
BIFA begrüßt ebenfalls neues Solas-Abkommen
Die British International Freight Association (BIFA) begrüßt ebenfalls die Anerkennung der entworfenen Abänderungen zum Safety of Life at Sea (Solas)-Abkommen, Chapter VI am 22. Mai durch das Maritime Safety Committee (MSC) der International Maritime Organization (IMO). Der Verband, der Frachtspediteure und Logistikunternehmen repräsentiert geht davon aus, dass bei Nichtzulassung der Aggregationsmethode die Wiegung der beladenen Container als einzige Methode verpflichtend wird.
Bei der Aggregationsmethode werden die einzelnen Frachtstücke und Verpackungen gewogen und anschließend das Leergewicht des Containers und der Paletten hinzuaddiert. Der Generaldirektor der Organisation Peter Quantrill sagte: „Während der britischen Beratungsgespräche hat die BIFA ihren Standpunkt sehr klar ausgedrückt. Es gibt ein wirkliches Problem, da die Statistiken von führenden Versicherern zeigen, dass zwanzig Prozent der Container überbeladen sind.“ Er fügte an: „Alle beteiligten Parteien habe Verpflichtungen, die sie erfüllen müssen.“ Der Verband geht davon aus, dass die vorgeschriebene Wiegung stattfinden muss, bevor ein Transporter überhaupt eine öffentliche Straße befährt. „Schlussendlich sind die momentanen Probleme die direkte Folge einer schlechten Durchführung der bestehenden Regelungen“, sagte Quantrill. „Die Implementierung der neuen Regelungen ist ein langwieriger Prozess und daher sollte die Industrie und unsere Mitglieder genügend Zeit haben, eine genaue Frachtdeklarierung zu gewährleisten.“ Die entworfenen Abänderungen werden zur Verabschiedung auf der nächsten MSC-Sitzung (MSC 94) im November 2014 vorgelegt. Sollte dies positiv ausfallen, werden sie im Juli 2016 eingeführt. (rup)