Washington. Der Minister des amerikanischen Heimatschutzministeriums Jeh Johnson hat die Frist für die Einführung der hundertprozentigen Containerdurchleuchtung laut Medienberichten für zwei weitere Jahre verschoben.
Das aufwändige Verfahren würde die vollständige Scannung aller Frachtcontainer mit Bestimmungsort USA vor der Versendung im Abgangshafen vorsehen. Die Entscheidung zur erneuten Verschiebung berücksichtige die hohen Kosten für die Einführung der Technologie und den Mangel an unterstützenden Einrichtungen für die Scannung in ausländischen Häfen. Zuvor war die Einführung schon von 2012 auf den 1. Juli 2014 verschoben worden.
In einem Brief an Thomas Carper, Vorsitzender des Senatskomitees für Heimatschutz und Regierungsangelegenheiten, schrieb Johnson, dass die Nutzung der verfügbaren Systeme „einen negativen Einfluss auf die Handelskapazität und den Frachtfluss haben würde.“ „Die Scanner zur Durchleuchtung der zwölf Meter langen Container, die jedes Jahr in die USA importiert werden, können nicht gekauft, eingesetzt und betrieben werden, da die Häfen nicht die Eigenschaften für die Installation solcher Systeme besitzen“, führte er weiter aus. „Ich habe persönlich unsere momentane Hafensicherheit überprüft und ebenso die kurz- bzw. mittelfristige Fähigkeit den Anforderungen der hundertprozentigen Scannung nachzukommen. Der Prüfung folgend muss ich mit aller Offenheit sagen, dass die Fähigkeit des Heimatschutzes diesem nicht fundierten Mandat der hundertprozentigen Durchleuchtung auch langfristig vollständig nachzukommen, höchst unzureichend ist“, heißt es in dem Schreiben. Zudem sei es enorm teuer und führe nicht zur besten Nutzung der Ressourcen des Steuerzahlers in Bezug auf die Hafensicherheit und den Heimatschutz.
Stattdessen wird das Heimatschutzministerium den Prozentsatz der Container, die in Übersee durchleuchtet werden, erhöhen – dies mit Hinblick auf hochrisikoreiche Fracht, die schätzungsweise weniger als ein Prozent der Gesamtfracht mit Bestimmungsort USA ausmacht. (rup)