Berlin. Der Streik im Güterverkehr der Deutschen Bahn ist seit heute Morgen um 9 Uhr beendet. Es sei der DB gelungen, während des Streiks, der am Dienstag begonnen hatte, zwei Drittel aller geplanten Güterzüge zu fahren, teilte das Unternehmen mit. Zeitkritische und versorgungsrelevante Züge seien bevorzugt transportiert worden. Bei DB Schenker rechnet man damit, dass es noch bis Anfang nächster Woche dauert, bis der Rückstau abgebaut ist.
Laut einer Blitzumfrage der Verkehrs-Rundschau gab es weder in der chemischen noch in der Automobilindustrie nennenswerte Produktionsstörungen. Mit diesen ist nach Schätzungen Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) nach 96 Stunden zu rechnen - der Streik der Gewerkschaft GDL im Güterverkehr war diesmal mit 66 Stunden angesetzt. DB Schenker hatte auch im Güterverkehr mit einem Ersatzfahrplan gearbeitet und bereits im Vorfeld des Streiks Züge aus dem System genommen. Das European Operations Team in Frankfurt hatte den Güterverkehr koordiniert. Auch die Wirtschaft hat sich mittlerweile auf die wiederholten Arbeitskampfmaßnahmen eingestellt. Der Automobilhersteller Daimler strich nach der Streikankündigung seine täglichen Versorgungszüge zwischen Stuttgart und Bremen - offenbar wurden die Transporte auf die Straße verlagert. Trotz der vergleichsweise milden Streikfolgen ist die Stimmung bei Verladern und Bahnkunden aufgrund der langwierigen Tarifauseinandersetzung gereizt. „Mehrere Kunden haben uns mittlerweile verboten, intermodale Verkehre für sie zu fahren“, kommentierte Carsten Hemme, Geschäftsführer der Spedition Paneuropa Rösch aus Vechta. (hel)