Mainz/Wiesbaden. Über die nur für Autos freie Schiersteiner Brücke sollen bis Ende 2015 wieder Lkw fahren können: Ein Konzept dafür will der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Roger Lewentz (SPD) an diesem Montag (27.4.) vorlegen. Mit einer zusätzlichen Sicherung des Abschnitts, der nach einem Absacken um 30 Zentimeter provisorisch repariert wurde, könnten auch wieder Lkw mit mehr als 3,5 Tonnen die Rheinbrücke zwischen Mainz und Wiesbaden nutzen. „Die Kosten dafür trägt der Bund“, sagte Ministeriumssprecher Joachim Winkler am Donnerstag mit Blick auf die geplanten Hilfspfeiler - von Fachleuten auch als Säulenwald bezeichnet.
Die Wirtschaft hatte auf eine rasche Freigabe für größere Lastwagen gedrungen, die zurzeit oft weite Umwege fahren müssen. Neben der mehr als 50 Jahre alten Autobahnbrücke entsteht als Projekt des Bundes ein Neubau. Die Hilfspfeiler sollen also nur eine Zwischenlösung sein. Lewentz spricht nach Angaben seines Ministeriums an diesem Montag zudem erneut mit Vertretern der Wirtschaft über die Rheinquerung.
Die marode Schiersteiner Brücke beschäftigt zunehmend auch die Politik: Am kommenden Dienstag (28.4.) kommt der Innenausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags in Mainz zu einer Sondersitzung zusammen. Lewentz wird sich nach Angaben seines Ministeriums den kritischen Fragen der CDU-Opposition stellen.
Diese wirft der Landesregierung Verzögerungen beim Neubau der Rheinbrücke zwischen Mainz und Wiesbaden vor - was Rot-Grün zurückweist. Die alte Brücke war nach ihrem Absacken am 10. Februar auf Mainzer Seite bis nach Ostern komplett gesperrt worden. Die Verantwortlichen gehen von einem Bauunfall aus. (dpa)