Frankfurt/Main. Die allgemeine Geschäftslage der Unternehmen im Transportlogistikgewerbe war im 3. Quartal 2010 geprägt vom Wirtschaftsaufschwung. Die Erwartungen für das nächste Halbjahr sind jedoch zunehmend skeptisch, heißt es in der aktuellen Konjunkturanalyse des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL).
Insgesamt zeigt die Analyse ein positives Bild des Güterkraftgewerbes im vergangenen Jahr: Im Vergleich zum Vorquartal reduzierten im 3. Quartal 2010 6 Prozent aller befragten Betriebe ihre Fuhrparkkapazität, knapp 15 Prozent konnte sie jedoch erhöhen. Umsatzrückgänge im Vergleich mit dem Vorquartal mussten im Berichtszeitraum nur noch 9 Prozent der Unternehmen hinnehmen, bei 41 Prozent stiegen die Umsätze. Die Fahrzeugauslastung sank bei 7 Prozent der Betriebe, bei 38,5 Prozent stieg sie. Den Fahrpersonalbestand haben im Berichtsquartal 6,5 Prozent der befragten Unternehmen reduziert, 23,5 Prozent haben ihn erhöht.
Dennoch gab es auch Hinweise für Probleme in der Branche: Ein Viertel der befragten Unternehmen bewerteten im 3. Quartal 2010 ihr Betriebsergebnis als schlecht, doppelt so viele wie die Unternehmen die ihr Ergebnis als gut bezeichneten. 55,5 Prozent der befragten Firmen hatten im mit gestiegenen Gesamtkosten zu kämpfen. Hier wirkten sich nach BGL-Angaben besonders die weiter anziehenden Dieselpreise aus. Zudem waren 15,5 Prozent der Unternehmen mit einer schlechter gewordenen Zahlungsmoral ihrer Kunden konfrontiert.
Der Ausblick der befragten Unternehmer war geprägt von Skepsis: 26 Prozent der Betriebe rechnen mit einem schlechteren Betriebsergebnis – nur gut jeder Zehnte sieht die Lage optimistischer. Etwas besser sehen die Umsatzerwartungen aus: 19 Prozent der Befragten rechnen mit sinkenden Umsätzen, dagegen erwarten mehr als 25 Prozent steigende Umsätze. Insbesondere die steigenden Kosten bereiten den Unternehmen zunehmend Sorge: Mehr als 60 Prozent der befragten Betriebe erwarteten weiter steigende Dieselkosten, 44,5 Prozent steigende Fahrzeugkosten und 39,5 Prozent höhere Personalkosten. In allen Bereichen ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorquartal. Insgesamt rechnen weit mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) mit steigenden Gesamtkosten, im zweiten Quartal 2010 waren dies noch 51,5 Prozent. (sb)