Düsseldorf. Die IKB Deutsche Industriebank (IKB) rechnet für das Transport- und Logistikgewerbe mit einem Plus von gut sieben Prozent für 2010 und einem Wachstum von sechs Prozent für 2011. Das geht aus der aktuellen Branchenanalyse hervor, die IKB gestern veröffentlicht hat. Damit würde die Branche bereits Ende 2011 wieder das Vorkrisenniveau erreicht haben, so die Prognose.
Für diese überraschend schnelle Erholung macht die Bank die positive Entwicklung bei den Kunden verantwortlich. „Viele Exportbranchen haben sich eindrucksvoll zurückgemeldet" heißt es in der Analyse. Für 2011 erwartet die IKB spürbare Impulse aus dem Konsumgüterbereich aufgrund der steigenden Binnennachfrage. „Zudem ist damit zu rechnen, dass die Frachtraten steigen, weil im Zuge des konjunkturellen Aufschwungs die Ladekapazitäten wieder knapper werden", sagte Claus Korschinsky, Autor der Branchenanalyse, gegenüber der VerkehrsRundschau. Im mittelfristigen Trend rechnet die Bank damit, dass die Logistikdienstleister mit einem Plus von 5,5 Prozent leicht höhere Steigerungsraten aufweisen als die Transportdienstleister mit 4,5 Prozent jährlichem Zuwachs.
Trotz dieser positiven Entwicklung ist die finanzielle Lage vor allem vieler Transportunternehmen schwierig. So erwirtschafteten die Transportunternehmen unter den IKB-Kunden 2009 nur ein Betriebs- und Finanzergebnis in Abhängigkeit von der Gesamtleistung in Höhe von 0,2 Prozent. Daher kämpft das Gewerbe auch weiterhin mit einer außergewöhnlich hohen Insolvenzquote. Zwar rechnet IKB für 2010 mit einem leichten Rückgang von 4 bis 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Doch weist der Transport- und Logistiksektor gegenüber der Gesamtwirtschaft nach wie vor eine fast doppelt so hohe Insolvenzquote auf.
In Summe beurteilt die Bank die Aussichten positiv. „Aus Investorensicht bietet die Transport- und Logistikbranche aufgrund ihrer positiven Wachstumsperspektiven sowie des starken Konsolidierungsdrucks attraktive Investmentmöglichkeiten", heißt es in dem Bericht. (cd)