Fulda/Mainz. Der Gesamtbetriebsrat (GBR) der DB Cargo hat Widerstand gegen die Pläne der Deutschen Bahn zur Sanierung des Verlustbringers Schienengüterverkehr angekündigt. Die mit einem Abbau von über 3000 Stellen verbundenen Pläne des Konzerns seien „völlig inakzeptabel“, erklärte der GBR-Vorsitzende Jörg Hensel nach einer Betriebsräteversammlung am Donnerstag in Fulda. Angesichts fehlenden Personals und einer damit einhergehenden Arbeitsverdichtung hätten die Mitarbeiter bei DB Cargo rund 800.000 Überstunden angesammelt.
Laut Betriebsrat sollen bundesweit mehr als 3000 Arbeitsplätze wegfallen. Das wäre etwa jede fünfte Stelle bei dem DB-Tochterunternehmen. Dabei sollen nach Medienberichten allein am Hauptsitz Mainz bis zu 400 Stellen gestrichen werden, was das Unternehmen aber dementiert hat. Im Zuge des Programms „Zukunft Bahn“ ist geplant, 215 von 1500 Verladstationen in Deutschland nicht mehr anzufahren. Bei weiteren 150 Verladestellen stünden „die Bedienzeiten und damit der Fortbestand in Frage“, erklärte Hensel.
Es sei unverantwortlich, viele Kunden bewusst nicht mehr zu bedienen, erklärte Hensel. Verkehrspolitisch sei „das ein katastrophales Signal des Vorstandes“. Dies laufe der Prognose der Bundesregierung zuwider, dass der Güterverkehr für die Schiene bis 2030 massiv ansteige. Die Betriebsräte von DB Cargo lehnten deshalb den jetzt vorgelegten „rückwärts gewandten Schrumpfkurs“ entschieden ab. (dpa)