Berlin. Nach Ansicht des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) ist das Klimaziel im Verkehrssektor nur unter idealtypischen Bedingungen sowie „unter Einsatz aller technisch machbaren Hebel unter größten Anstrengungen“ erreichbar. Anlässlich des Spitzengesprächs zur Zukunft der Mobilität im Bundeskanzleramt kritisierte Holger Lösch, stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer, dass der sektorübergreifende und volkswirtschaftlich optimale Klimapfad aus der BDI-Klimapfadestudie zugunsten eines deutlich teureren und sektorgenauen Klimaziels von der Bundesregierung aufgegeben werde.
Der BDI habe in seiner Analyse „Klimapfade Verkehr 2030“ gezeigt, dass die Zukunft einer klimafreundlichen Mobilität zwar ohne Beschränkungen und Verbote erreichbar ist. Allerdings müssten die angestrebten Veränderungen, beispielsweise der Technologiehochlauf der Elektromobilität und die Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur, „durch umfassende Anreizsysteme“ gesteuert werden.
Einseitige Fixierung auf Schiene und Elektromobilität reicht nicht
Eine einseitige Fixierung auf Schienenverkehr, Elektromobilität und Verkehrsvermeidung reicht nach Ansicht des BDI nicht aus, um das ehrgeizige Klimaschutzziel 2030 zu erreichen. Verkehrsträgerübergreifend müsse man stattdessen „alle technisch machbaren Hebel“ ziehen. Dazu gehörten insbesondere Infrastrukturinvestitionen in Schiene und Wasserstraße, Oberleitungen für Lkw sowie Lade- und Tankinfrastruktur für Elektromobilität und Brennstoffzelle. Zum Umstieg auf umweltfreundlichere Mobilität müssten zudem auch „Förderungen von Anlagen zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe sowie die Beimischung biogener Kraftstoffe zu fossilen Kraftstoffen und Erdgas“ gehöre, fordert der BDI. (tb)