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Bahnbau nach Wilhelmshaven soll Hafen nicht blockieren

22.07.2015 16:31 Uhr
Bahnbau nach Wilhelmshaven soll Hafen nicht blockieren
Bisher fährt die Bahn zum Hafen eingleisig
© Foto: Picture alliance/JOKER/Hartwig Lohmeyer

Um den JadeWeserPort für Güterzüge erreichbar zu halten, soll die Strecke während der aufwendigen Sanierung nur an den Wochenenden gesperrt werden.

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Wilhelmshaven. Im Tauziehen um den Bahnausbau nach Wilhelmshaven haben Niedersachsen und die Deutsche Bahn sich auf ein Konzept verständigt, bei dem noch ausstehende Arbeiten den Hafen und Pendler nicht blockieren. Um den JadeWeserPort für Güterzüge erreichbar zu halten, soll die Strecke während der aufwendigen Sanierung zwischen Varel und Sande nur an den Wochenenden gesperrt werden, kündigten Bahnchef Rüdiger Grube und Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) am Mittwoch an. Die Arbeiten sollen von 2017 bis 2019 dauern und sind eine letzte Etappe vor der Elektrifizierung, mit der der Ausbau bis 2022 beendet sein soll.

Nachdem die Strecke während des zweigleisigen Ausbaus von 2011 bis 2012 für mehr als ein Jahr unterbrochen wurde und es danach immer wieder Sperrungen gab, hatten Pendler und die Tourismusbranche für die nun anstehende Sanierung ein besseres Konzept gefordert. Erst schienen erneut erhebliche Einschränkungen unausweichlich. Unter Leitung des Verkehrsministeriums wurde dann das Alternativkonzept erarbeitet. Er sei sehr erfreut darüber, dass es gelungen sei, die Erreichbarkeit des JadeWeserPorts während der gesamten Ausbauphase zu gewährleisten, sagte Lies.

Modernisierung kostet 844 Millionen Euro

Jahrelang hatte Niedersachsen auf einen Ausbau der teils eingleisigen, nicht-elektrifizierten Strecke nach Wilhelmshaven gepocht, um eine leistungsfähige Gleisanbindung des 2012 eröffneten Tiefwasserhafens zu gewährleisten. Nach Verzögerungen rollten 2011 die Bagger an. Insgesamt sind für die Modernisierung der 56 Kilometer langen Strecke 844 Millionen Euro veranschlagt.

Die Arbeiten gestalten sich schwieriger als bei gewöhnlichen Ausbauten, da die Strecke über moorigen Untergrund verläuft. 2003 bereits wurden auf einigen altersschwachen Abschnitten Säulen aus Kies in den Untergrund eingebracht, um die Gleise tragfähiger zu machen. Auch auf dem zehn Kilometer langen Abschnitt zwischen Varel und Sande muss die gesamte Strecke zehn Meter tief durchfräst werden, um den Untergrund zu ertüchtigen, sagte Bahnchef Grube.

Wenige Züge fahren zum Hafen

Da der Umschlag im JadeWeserPort noch weit hinter den Erwartungen zurückbleibt, ist der Güterverkehr weiterhin bescheiden. Nach Angaben der Deutschen Bahn fahren täglich je nach Wochentag 0 bis 15 Güterzüge auf der Strecke, ohne dass es bisher einen Anstieg gegeben hat. Dennoch haben die Bahnplaner einen wachsenden Güterverkehr ab Wilhelmshaven bereits bei den Planungen der Y-Trasse im Blick. Als Neu- oder Ausbaustrecke soll sie mehr Schienenkapazität aus dem Raum Bremen und Hamburg Richtung Hannover schaffen und Platz für zusätzliche Güterzüge aus den norddeutschen Häfen bieten.

Welche Route die Züge künftig nehmen, erörtern Experten derzeit mit Kommunen und Bürgerinitiativen auf einem Dialogforum zur Y-Trasse, ein Kompromissvorschlag soll im November vorliegen. Für den JadeWeserPort sehen alle Varianten eine Fahrt der Züge über die vorhandene Strecke über Oldenburg und Bremen vor. Von dort sollen die Züge über bestehende Routen oder Neubauabschnitte Richtung Süden und etwa über Uelzen und Stendhal zum künftigen Rangierbahnhof Halle und nach Südosteuropa fahren.

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