Bremerhaven. Der Bremerhavener Hafen soll besser als bisher an den Schienenverkehr angebunden werden. Darauf verständigten sich Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) und Bahnchef Rüdiger Grube am Mittwoch bei einem Treffen in der Seestadt. „Die Anbindung ist jetzt schon an seine Leistungsgrenze angekommen“, sagte Böhrnsen. Entlastung könnte von Ende 2015 an die Strecke über Bremervörde und Rotenburg/Wümme der Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (EVB) bringen mit einer Kapazität für 40 Züge am Tag.
Rotenburg/Wümme könnte so nach den Worten Böhrnsens zu einem neuen Knotenpunkt Richtung Süden werden. Das Land Bremen und die Deutsche Bahn wollen sich den Angaben zufolge beim Bund für einen weiteren Ausbau dieser Strecke und eine Anschlusskurve in Richtung Verden einsetzen.
Über den Bremerhavener Hafen werden pro Jahr mehr als zwei Millionen Fahrzeuge und rund sechs Millionen Container umgeschlagen. „Der Bahnverkehr von Containern und Automobilen konnte hier so stark zulegen wie nirgends sonst“, sagt Böhrnsen. In der Spitze fahren 120 Güterzüge pro Tag über die Hauptbahnhöfe Bremerhaven und Bremen von und zum Hafen. Diese Zahl sei ursprünglich erst für 2020 prognostiziert worden, sagte Häfensenator Martin Günthner (SPD). „Bremerhavens Entwicklung ist existenziell mit der Entwicklung der Bahnstruktur verbunden“, betonte Böhrnsen.
Wichtig sei deshalb auch die Hinterlandanbindung, insbesondere der geplante Ausbau der Y-Trasse - eine bei Anwohnern umstrittene Güterzugstrecke von Hannover nach Hamburg und Bremen. Grube begrüßte das zum Streckenverlauf im Februar startende „Dialogforum Schiene Nord“. „Wir gehen völlig offen in den Bürgerdialog“, betonte er.
Grube sicherte zudem zu, bis 2018 insgesamt 138 Millionen Euro in die Bahn-Infrastruktur des Landes Bremen zu investieren. Der größte Anteil fließe in die Instandhaltung des Netzes. (dpa)