Buxtehude. Die drittgrößte deutsche Reederei NSB mit Sitz in Buxtehude wird bis zum Juni 2017 komplett ausflaggen. Das kündigte das Unternehmen am Dienstag in einer Presseerklärung an. Derzeit fahren noch 38 von NSB vercharterte Containerschiffe unter deutscher Flotte. Die Maßnahme kostet 486 deutschen und europäischen Seeleuten den Job. Sie werden durch günstigere Seeleute aus anderen Ländern ersetzt. Als Grund nennt NSB die anhaltend schlechten Marktbedingungen. „Die Fortführung der Beschäftigung von deutschen und europäischen Seeleuten ist wirtschaftlich nicht mehr tragbar und ein Verbleib in der deutschen Flagge würde den Unternehmensbestand gefährden“, heißt es in einer Erklärung von NSB.
„Wir bedauern, dass es auch unter Einbindung von Politik und Verbänden nicht gelungen ist, gemeinsam den Förderrahmen für die deutsche Flagge auf ein Niveau zu bringen, das langfristig eine internationale Wettbewerbsfähigkeit europäischer Beschäftigter auf See sicherstellt und das maritime Know-How am Standort Deutschland sichert. Der maritime Standort Deutschland bietet europäischen und deutschen Seeleute leider keine Perspektive“, kommentiert der Finanzchef von NSB, Lutz Weber. Das Unternehmen will die Schiffe in zweimonatigen Intervallen je drei Schiffe unter eine andere Flagge bringen. (hel)