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Bahn-Studie favorisiert integrierten Konzern

16.10.2012 09:35 Uhr
Bahn-Studie favorisiert integrierten Konzern
DB-Chef Jürgen Grube begrüßte die Ergebnisse als wichtigen Beitrag im Kampf um den Erhalt eines integrierten Systems wie der DB Holding
© Foto: imago/Reiner Zensen

Eine Studie im Auftrag der Deutschen Bahn sieht keine Vorteile in der Aufspaltung von Unternehmen mit einem integrierten Bahn- und Infrastruktursystem.

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Brüssel. Die Aufspaltung von Unternehmen, die in einem integrierten Modell sowohl Bahnverkehre als auch Bahninfrastruktur betreiben, bringt keine Vorteile, wenn man die Leistungsfähigkeit der Bahn erhöhen und mehr Wettbewerb auf der Schiene erreichen möchte. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger, in der die Leistungen der Eisenbahnen in den USA, Kanada, Russland, China und Japan analysiert worden sind. In diesen Ländern operieren die großen Eisenbahngesellschaften in integrierten Modellen. Auftraggeber der Studie waren die Deutsche Bahn (DB) und die französische SNCF.

DB-Chef Jürgen Grube begrüßte die Ergebnisse als wichtigen Beitrag zu den Plänen der EU-Kommission, die Trennung von Verkehr und Infrastruktur in der EU vorzuschreiben. „Ich habe die Sorge, dass man sich zu schnell auf ein bestimmtes Modell festlegt, ohne die Erfahrungen aus anderen, für Europa relevanten Märkten zu beachten“, sagte Grube bei der Vorstellung der Studie in Brüssel. Die DB kämpft um den Erhalt eines integrierten Systems, wie es zurzeit mit der DB Holding in Deutschland besteht.

Kosteneffizienz, schnelle Reaktionszeiten und besserer Kundenservice seien nur einige Vorteile, die die integrierten Systeme laut Studie bieten. In den meisten der fünf untersuchten Länder hätten sich auch die Investitionen in die Infrastruktur innerhalb der vergangenen zehn Jahre mehr als verdoppelt. Das Verkehrsvolumen habe im gleichen Zeitraum überall deutlich zugelegt. „Diese Ergebnisse zeigen, dass ein gemeinsames Management von Infrastruktur und Betrieb kein Hindernis ist, um Effizienz und Leistung der Bahn zu steigern“, so Andreas Schwilling von Roland Berger.

Mit einer Trennung der beiden Dienste habe China zwischen 1998 und 2002 schlechte Erfahrungen gemacht. Nach erfolglosen Tests in Pilotregionen seien die Chinesen zum integrierten Bahnsystem zurückgekehrt, so Schwilling. Nicht die Trennung von Betrieb und Infrastruktur, sondern die Konkurrenz zu anderen Verkehrsträgern sei die treibende Kraft für mehr Schienenverkehr. Um dabei die Bahn wettbewerbsfähiger zu machen, sollte der faire Zugang zum Schienennetz für alle Anbieter von Bahndienstleistungen gewährleistet sowie die Harmonisierung von Technik und Vorschriften vorangetrieben werden. (kw)

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KOMMENTARE


Franz-Peter Kayser

16.10.2012 - 16:23 Uhr

Ich verstehe eins nicht: Wenn das integrierte Management die Effizienz und den Service steigern, so profitieren ja davon offenkundig auch die integrierten Verkehrssparten. Wie kann dann gleichzeitig der Marktzugang fair sein? Die nicht integrierten Verkehrsunternehmen partizipieren ja dann per Definition nicht an diesen Integrations-Vorteilen, sind also benachteiligt.


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