Köln. Im Zuge der Digitalisierung unterliegen die Arbeitsbedingungen und die Tätigkeitsprofile von Berufskraftfahrern einem Wandel. Das hat das das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) in seinem neuesten Turnusbericht zu den Arbeitsbedingungen in Güterverkehr und Logistik herausgefunden. Einerseits würden moderne Technologien sinnvolle Hilfestellungen im Berufsalltag bieten, andererseits würden Faktoren wie eine ständige Kontrolle mittels Datenanalyse kritisch betrachtet. Qualitäten wie Soft-Skills und Medienkompetenz gewinnen demnach an Bedeutung, während das technische Geschick in den Hintergrund tritt.
Im Rahmen der Umsetzung des Aktionsplans Güterverkehr und Logistik der Bundesregierung untersucht BAG in Abstimmung mit dem Bundesverkehrministerium regelmäßig die aktuelle Ausbildungs- und Arbeitsmarktsituation sowie die Arbeitsbedingungen von Berufskraftfahrern, Schienenfahrzeugführern sowie Binnenschiffern. Dem neusten Bericht zufolge hat sich die Beschäftigungslage der Berufskraftfahrer im deutschen Straßengüterverkehr im vergangenen Jahr positiv entwickelt.
Die tariflichen Lohnsteigerungen fielen demzufolge in den untersuchten Berufsgruppen erneut höher aus als die Anstiege der Verbraucherpreise. Infolge der gestiegenen Zahl an offenen Stellen bei einem gleichzeitig rückläufigen Fachkräfteangebot verbesserte sich nach Angaben der Behörde zudem die Arbeitsmarktsituation für Berufskraftfahrer deutlich. Generell wachse das Bestreben der Unternehmen, durch eine Kombination aus monetären Anreizen, flexiblen Arbeitszeitmodellen sowie guten Arbeitsbedingungen qualifiziertes Personal zu halten beziehungsweise zu akquirieren.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Berufskraftfahrer im deutschen Straßengüterverkehr ist nach Angaben der Bundesagentur in 2015 gegenüber dem Vorjahr um rund 1,6 Prozent auf insgesamt 546.459 gestiegen. Dies war laut dem BAG hauptsächlich auf eine wiederholte Steigerung der Zahl ausländischer Beschäftigter zurückzuführen war. Steigenden Beschäftigtenzahlen in den höheren Altersklassen standen weiterhin sinkende Beschäftigtenzahlen in den jüngeren Altersklassen gegenüber. Während der Anteil der unter 25-Jährigen im Jahr 2015 relativ konstant im Vorjahresvergleich blieb, erreichte er in der Altersklasse ab 55 Jahren rund 26,5 Prozent - ein Prozentpunkt mehr als im Jahr 2014. (ag)