Wien. Austrian Airlines erlebt derzeit heftige Turbulenzen. Parallel zum eingeleiteten Betriebsübergang des fliegenden Personals zu Tyrolean und heftigen Personalrochaden in allen Bereichen wird jetzt auch das Frachtgeschäft komplett neu geordnet. „Wir organisieren das Luftfrachtgeschäft ab Wien komplett neu“, sagt Austrian-Sprecher Michael Braun.
Die Frachtkapazität der Austrian Airlines-Flugzeuge wird voraussichtlich ab 1. August direkt durch Lufthansa Cargo vermarktet. . Der genaue Zeitpunkt des Wechsels hängt von der Zustimmung der österreichischen Behörden zur Übertragung der AUA-Abfertigungslizenz auf die Lufthansa Cargo AG ab.
Bisher war die 2010 gegründete Austrian Lufthansa Cargo GmbH (ALC), an der Lufthansa Cargo zu 74 Prozent und Austrian Airlines zu 26 Prozent beteiligt sind, für den Frachtvertrieb an österreichischen Flughäfen zuständig. Die jetzt getroffene Vereinbarung sieht vor, alle operativen Mitarbeiter der ALC, die derzeit von Austrian Airlines an ALC überlassen sind, künftig direkt an Lufthansa Cargo überlassen werden. Das sind in etwa 80 Mitarbeiter. Sie werden ihre Aufgaben künftig unter dem Dach von Lufthansa Cargo innerhalb der regionalen Lufthansa Cargo-Organisation wahrnehmen. Der Name Austrian Lufthansa Cargo soll zunächst bestehen bleiben.
Braun beteuert, dass die interne Reorganisation im Frachtbereich keinerlei Auswirkungen auf die Kunden habe. Die Ansprechpartner im Verkauf blieben bestehen, die Kapazitäten in den Austrian Airlines-Frachträumen („Bellyfracht“) würden wie bisher vollständig von Lufthansa Cargo vermarket. Lufthansa will Wien neben Frankfurt und München als drittes Cargo-Hub mit Fokus Osteuropa stärken. (mf)