Magdeburg. Vor dem ersten Spatenstich für den Ausbau der Autobahn A14 von Magdeburg über Wittenberge nach Schwerin stößt das Milliardenprojekt nach Angaben des Verkehrsministeriums auf breite Zustimmung. 89 Prozent der in Sachsen-Anhalt befragten Bürger befürworten das Projekt, wie das Ministerium am Sonntag in Magdeburg mitteilte. 1,25 Milliarden Euro sind für die 155 Kilometer lange Strecke eingeplant.
Das Info-Forschungsinstitut hatte im Auftrag der Landesregierung für die repräsentative Umfrage im August rund 1000 Menschen befragt. Demnach lehnen nur sieben Prozent das Projekt ab. Mehr als 90 Prozent erwarteten von der neuen Autobahn eine positive wirtschaftliche Entwicklung, eine verbesserte Mobilität der Bewohner und eine bessere Erreichbarkeit der Region für den Tourismus.
Das Projekt ist trotzdem umstritten: Umweltschützer halten den Bau der Autobahn für überflüssig und fordern stattdessen einen Ausbau des Schienengüterverkehrs. Auch von betroffenen Landwirten gab es Widerstand. Anlieger an der Bundesstraße 189 warten dagegen schon lange darauf, dass der Lastwagenverkehr zwischen Mitteldeutschland und Ostsee nicht mehr an ihren Haustüren entlangfährt.
An diesem Mittwoch ist für ein Teilstück rund um Colbitz im Kreis Börde der erste Spatenstich geplant. Der Abschnitt soll auch als eine Ortsumfahrung nutzbar sein und 48,8 Millionen Euro kosten. Für das Teilstück müssen sechs Brücken gebaut werden. Zu dem Spatenstich werden neben Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) erwartet. Webel sagte laut einer Mitteilung, er erwarte von dem Projekt erheblich verbesserte Standortbedingungen für den nördlichen Teil von Sachsen-Anhalt. Dies werde sich auch positiv auf die Lebensqualität der Bürger auswirken.
Der Umfrage zufolge, die vom Verkehrsministerium bezahlt wurde, ist die Zustimmung zu dem Projekt unabhängig von der Parteipräferenz.
So halte auch die Mehrheit der Grünen-Wähler (88 Prozent) und der Linken-Wähler (81 Prozent) das Projekt für notwendig. Bei den CDU- und SPD-Anhängern liegt die Zustimmung jeweils bei knapp über 90 Prozent. Die Umweltauflagen - etwa besondere Schutzmaßnahmen für Tiere in der Region oder Ausgleichsmaßnahmen - hält mehr als jeder Zweite (57 Prozent) für angemessen. Fast ein Drittel (32 Prozent) empfindet die Auflagen dagegen als zu streng.
Von den 155 Kilometern entfällt mit 97 Kilometern der größte Abschnitt auf Sachsen-Anhalt. Durch Brandenburg gehen 32 Kilometer, 26 Kilometer führen durch Mecklenburg-Vorpommern. (dpa)