Seattle. Der Online-Versandhändler Amazon will in den USA 20 Flugzeuge des Typs Boeing 767 leasen und damit sein eigenes Luftfrachtgeschäft ausweiten. Das berichtet die Zeitung The Seattle Times mit Verweis auf gut informierte Kreise aus der Cargo-Branche. Amazon reagiere damit auf die Probleme, die es wiederholt mit beauftragten Auslieferunternehmen wie UPS gegeben habe. Vor allem verspätete Auslieferungen seien der Grund. „Amazon hat die Nase voll davon, dass beauftragte Unternehmen ein Hindernis für das Wachstum des Konzerns sind”, zitiert das Logistik-Onlineportal TTNews einen Analysten des Finanzdienstleisters Robert W. Baird & Co.
Seit November bereits testet Amazon die Auslieferung seiner Waren mit zwei geleasten Maschinen vom Flugplatz Wilmington im US-Bundestaat Ohio aus. Zielflughäfen sind Dallas, Tampa (Florida), Ontario (Kalifornien) und Allentown (Pennsylvania). Über die Ausweitung dieses Netzes mit den 20 neuen Flugzeuge soll laut Seattle Times bis Ende Januar entschieden werden. Zurzeit verhandle Amazon mit den Flugunternehmen Air Transport Services Group (ATSG), von dem die aktuell benutzten Flugzeuge geleast sind, Atlas Air und Kalitta Air über die Leasing-Konditionen.
Experten vermuten, dass Amazon sich mit dem Eintritt ins Flugfrachtgeschäft langfristig als Cargo-Dienstleister und Konkurrent zu UPS und FedEx in der Express-Auslieferung etablieren möchte. Amazon selbst wollte sich gegenüber der Seattle Times nicht zu dem Thema äußern. (kw)
Amazon baut eigene Flugzeugflotte auf
Der Online-Versandhändler will in den USA 20 Flugzeuge des Typs Boeing 767 leasen und damit sein eigenes Luftfrachtgeschäft ausweiten.