Brohl-Lützing. Einige Rhein-Anrainer haben die Nase voll: Tankschiffe, die den Rheinhafen in der Gemeinde Brohl-Lützing nördlich von Koblenz anlaufen, sind voller Gülle. Tausende Tonnen werden hier am Rande der Vulkaneifel auf Lastwagen umgeladen. Diese fahren den natürlichen Dünger aus den Niederlanden zu Bauern der Umgebung. „Wir wohnen direkt am Hafen. Der ganze Ort stinkt, wenn ein Gülle-Schiff kommt”, beschwert sich Anwohnerin Angelika Nett. „Wir können nicht lüften und im Sommer nicht draußen sitzen.”
Auch wenn es im Spätherbst und Winter keine Transporte gibt, geht die Debatte weiter. Der Gemeinderat hat eine Resolution gegen die Gülle-Schiffe verabschiedet. Sie schlägt die Wahl eines anderen Hafens ohne nahe Wohnhäuser vor - oder wenigstens die Verpflichtung zu neuen Vorrichtungen, die den Gestank verhindern.
Nun ist ein Gespräch mit dem Hafenbetreiber geplant. Dieser sagt, sein Handeln sei legal. „Die Behörden haben mir bestätigt, dass beim Umschlag der Gülle bei weitem keine Grenzwerte überschritten werden”, betont Jürgen Maier. „Alle wollen Bio ohne Kunstdünger - aber keiner weiß, wie Bio zustande kommt.” (dpa)