Hamburg. Der Verein Aktion Kinder-Unfallhilfe hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder im Straßenverkehr besonders zu schützen. Seit 2010 verleiht der Verein aus diesem Grund an Menschen, Unternehmen und Institutionen, die sich dafür einsetzen, den „Roten Ritter“. Mit insgesamt 25.000 Euro sowie mehreren kurzen Filmen unterstützt der Verein die Gewinner bei ihrer Präventionsarbeit und hilft, diese in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer als Schirmherr des Präventionspreises erhalten sie außerdem Anerkennung von ganz oben.
Die diesjährigen „Roten Ritter“ wurden vergangene Woche in der Elbphilharmonie in Hamburg übergeben Sechs Preisträger hatte eine Jury aus insgesamt 80 Bewerbungen ausgewählt, erstmals wurde in diesem Jahr zudem ein Medienpreis verliehen, vergeben vom Partner der Aktion Kinder-Unfallhilfe, dem Verein TEILEn e.V.
Glückliche Preisträger
Ein rundum gelungenes Gemeinschaftskonzept zur Verkehrssicherheit in den Bereichen Toter Winkel beim Lkw und Sichtbarkeit durch Warnwesten präsentierten so unter anderem die zwei Clubs des Round Table aus dem niedersächsischen Nord-Westen in Jever und Ammerland. Ihre Schulungen zum Toten Winkel wurden bereits seit 2006 zum nationalen Projekt des Round-Table-Clubs, außerdem werden Warnwesten in großem Stil verteilt. Dafür wurden sie mit dem „Roten Ritter“ ausgezeichnet.
Ein Preis ging auch an die Edeka Handelsgesellschaft Südbayern: Das Handelsunternehmen hat seine gesamte Lkw-Flotte mit Abbiegeassistenten ausgestattet. Ein tödlicher Unfall in der Region war der Auslöser für diese Aktion, beim Rechtsabbiegen hatte ein Lkw-Fahrer einen Fahrradfahrer erfasst. Gemeinsam mit den Edeka-Mechanikern erarbeitete der Geschäftsführer der Edka-Südbayern, Anton Klott, daraufhin eine individuelle Lösung, um alle unterschiedlichen Lkw-Modelle der Flotte mit der entsprechenden Technik auszurüsten.
Für einen Fahrradsong zur Verkehrssicherheit wurde die Johanniter-Schule Heitersheim ausgezeichnet. Nach intensivem Unterricht zum Thema Fahrradsicherheit und Verkehrssicherheit hatten die Klassen 4a und 4b beschlossen, einen Fahrradsong zu schreiben. Ziel der Aktion sei, das Thema Verkehrssicherheit so spielerisch im Bewusstsein zu verankern, erklärte eine Lehrerin.
„Jung und Alt im Schilderwald“ – für dieses Projekt der Polizei Nordrhein-Westfalen in Mönchengladbach gab es ebenfalls einen „Roten Ritter“. Die Beamten hatten dabei Kinder und Senioren durch ein gemeinsames Verkehrssicherheitstraining geführt.
Prämiert wurde auch das Präventionsprojekt „Mit Helm – aber sicher“ der BV Kinderneurologie-Hilfe Berlin/Brandenburg. Ziel der Aktion ist es, die Akzeptanz des Helms bei Jugendlichen ab der siebten Klasse zu erhöhen.
Ebenfalls einen „Roten Ritter“ bekam die VSBB Verkehrssicherheit Berlin-Brandenburg für ihre Kampagne zu den Gefahren des Toten Winkels bei Lkw. Seit 2008 wurden bereits 142.000 Kinder mit extra dafür beschrifteten Lkw und Moderatoren aufgeklärt.
Der in diesem Jahr erstmals verliehene Medienpreis ging an den Radiosender N-JOY für seine Aktion „Kopf hoch. Das Handy kann warten“. Der Slogan gegen die Handynutzung am Steuer wird nicht nur mehrfach pro Stunde über den Sender geschickt, auch Sticker, ein eigenes Online-Angebot und Videos runden die Aktion ab.
Entscheidung durch Jury
Die Entscheidung über die Preisträger hatte eine unabhängige Jury gefällt, die sich aus Mitgliedern des Vereins Kinder-Unfallhilfe zusammensetzt. Mitglieder sind unter anderem BGL-Präsident und Vorsitzender des Vereins Aktion Kinder-Unfallhilfe Adalbert Wand sowie Katrin Geißler-Schmidt, Verlagsleiterin Fachmedien im Verlag Heinrich Vogel München, in dem auch die VerkehrsRundschau erscheint. (sno)