Berlin/Leipzig. Das bundesweit teuerste Autobahnprojekt kann jetzt in Berlin in Angriff genommen werden. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wies am Mittwoch vier Klagen gegen den umstrittenen Weiterbau der Stadtautobahn A 100 zwischen den Stadtteilen Neukölln und Treptow ab. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) rechnet mit einem Baubeginn in der ersten Jahreshälfte 2013. Der Berliner Senat muss aber noch beim Lärmschutz nachbessern.
Der rot-schwarzen Landesregierung blieb damit nach dem Flughafen-Desaster eine zweite Blamage erspart. Der Bund muss nun für das mit Priorität bewertete, 3,2 Kilometer lange Teilstück geschätzt bis zu einer halben Milliarde Euro bezahlen.
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) wertete das Urteil als Bestätigung der Senatspolitik. „In allen wichtigen Punkten ist damit eines der größten Infrastrukturprojekte in der Stadt bestätigt worden“, erklärte er. Auch Ramsauer begrüßte das Urteil. Der CSU-Minister bezeichnete die Teilstrecke als „das teuerste Stück Autobahn, was je in Deutschland gebaut“ worden sei. Er rechne mit Kosten zwischen 450 und 500 Millionen Euro.
Anwohner, Grundstücksbesitzer, die Umweltschutzorganisation BUND und der betroffene Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hatten den Stopp des Autobahnbaus erreichen wollen. Sie halten die Verlängerung der A 100 für überflüssig und viel zu teuer. (dpa)
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