Wien. Der österreichische Ministerrat hat am Mittwoch ein generelles Fahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen auf dem linken Fahrstreifen von drei- und vierspurigen Autobahnen beschlossen. Mit der entsprechenden Novelle der Straßenverkehrsordnung will Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) künftig die Sicherheit und den Verkehrsfluss verbessern. Nun muss noch das österreichische Parlament zustimmen, damit das neue Fahrverbot voraussichtlich an Ostern diesen Jahres in Kraft treten kann.
Grundlage für die Gesetzesänderung ist ein verkehrstechnisches Gutachten des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV). Demnach sind Lkw im hochrangigen Straßennetz verhältnismäßig öfter in Unfälle verwickelt als Pkw. Sie seien in 22 Prozent der Unfälle mit Personenschaden beteiligt. Besonders hoch sei die Unfallbeteiligung von schweren Lkw auf drei-und vierspurigen Autobahnabschnitten. Hauptursache für die vielen Lkw-Unfälle sind dem Gutachten zufolge die großen Geschwindigkeitsunterschiede gegenüber den Pkw – vor allem beim Spurwechsel.
Asfinag begrüßt LKW-Fahrverbot
Die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft (Asfinag) begrüßte das neue Lkw-Fahrverbot. Die Gesetzesnovelle bringe das Aus für gefährliche Elefanten-Rennen, hieß es in einer Aussendung. „Beispiele aus Deutschland, der Schweiz oder Italien belegen, dass mit einem solchen Lkw-Fahrverbot die Unfallzahlen zurückgehen“, sagte Asfinag-Vorstand Alois Schedl. Entscheidend sei, dass ein Fahrverbot auf der ganz linken Spur den Güterverkehr nicht im zügigen Fortkommen behindere, sagte er.
Betroffen von dem neuen Fahrverbot ist allerdings nur ein kleiner Teil des Asfinag-Netzes: Von den insgesamt 2.178 Kilometern Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich haben laut der Betreibergesellschaft 700 Kilometer drei Spuren. Bei 40 Kilometern seien es vier Spuren. Auf zweispurigen Autobahnen und Schnellstraßen ändert sich nichts. (ag)